Arbeitskräfte gewinnen: 4 Recruiting-Tipps für Unternehmen


Foto von NordWood Themes auf Unsplash
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Der Fachkräftemangel ist mittlerweile für die meisten Unternehmen bittere Realität. Arbeitgeber stehen beim Kampf um neue Mitarbeiter im ständigen Wettbewerb mit Konkurrenzunternehmen und müssen ihre Recruiting-Strategie laufend verbessern. Insbesondere in IT-lastigen Bereichen, aber auch im medizinischen Sektor sowie im Handwerk fehlen immer mehr Arbeitskräfte. Wie können Unternehmen sich hier als attraktive Arbeitgeber positionieren und neue Talente für sich gewinnen? Mit den folgenden Profi-Tipps hinterlassen Unternehmen garantiert Eindruck und können im hart umkämpften Bewerbungsmarkt bestehen.

Unternehmen online präsentieren – so geht’s

Die Online-Präsenz eines Unternehmens ist heutzutage ausschlaggebend für erfolgreiches Recruiting. Bewerber schauen sich in der Regel zunächst die Website des Arbeitgebers an, informieren sich über Erfahrungsberichte von anderen (ehemaligen) Mitarbeitern und werfen häufig auch einen Blick auf die Social Media-Seiten des Unternehmens. Zur Pflege eines positiven Images im Internet gehören also mehrere Aspekte – allem voran gilt es, sich auf Bewertungsplattformen als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. In Hinblick darauf ist es wichtig, auf ungerechtfertigte negative Bewertungen adäquat zu reagieren, die gegebenenfalls auch juristisch angegangen werden können. Arbeitgeber können beispielsweise schlechte Rezensionen auf Kununu löschen lassen – so kann das Unternehmensimage geschützt werden.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Online-Präsenz ist die Pflege von Social Media-Accounts, um potenziellen Kandidaten Einblicke in das Unternehmen zu gewähren. Im Zentrum sollte dabei die Vermittlung der Unternehmenswerte und -philosophie stehen, sodass Bewerber einen Einblick in die Unternehmenskultur erhalten. Ob es sich um ein dynamisches Start-up mit einer lockeren Arbeitsatmosphäre handelt, oder um ein traditionelles Familienunternehmen, das Einblicke in die Produktion oder das professionelle Auftreten seiner Mitarbeiter im Anzug bietet – die Authentizität steht dabei im Vordergrund.

Doch aufgepasst: Falsche Versprechungen sollten unbedingt vermieden werden. Es ist zudem wichtig, den digitalen Auftritt so zu gestalten, dass er nicht nur ein realistisches Bild des Unternehmens vermittelt, sondern auch gezielt jene Zielgruppe anspricht, die für das Unternehmen von Interesse ist. Denn nur durch eine kluge, durchdachte und zielgruppenorientierte Online-Präsentation können Unternehmen effektiv ihre Sichtbarkeit erhöhen und sich positiv von der Konkurrenz abheben.

Benefits schaffen und richtig präsentieren

Heutzutage reichen ein hohes Gehalt und ein bekannter Unternehmensname allein nicht mehr aus, um talentierte Fachkräfte zu gewinnen und langfristig an sich zu binden. Vielmehr rücken Aspekte einer ausgewogenen Work-Life-Balance in den Vordergrund, die den individuellen Bedürfnissen und Lebensumständen der Arbeitnehmenden entsprechen. Zu diesen zentralen Faktoren zählen flexible Arbeitsmodelle wie Home Office und Gleitzeit, betriebliche Altersvorsorge, Angebote zur fachlichen und persönlichen Weiterentwicklung, Unterstützung bei der Mobilität durch ein ÖPNV-Ticket, gesundheitsfördernde Maßnahmen durch Mitgliedschaften in Sportstudios sowie die Entlastung von Eltern durch interne Kinderbetreuungsmöglichkeiten.

Diese Zusatzleistungen, oft als Benefits bezeichnet, spielen eine enorm wichtige Rolle im Employer Branding und tragen entscheidend dazu bei, ein Unternehmen als attraktiven Arbeitgeber zu positionieren. Interessanterweise zeigen Studien, dass viele Arbeitnehmende sogar bereit sind, auf signifikante Gehaltserhöhungen zu verzichten, wenn sie im Gegenzug in einem Unternehmen arbeiten können, dessen Benefits besser zu ihren persönlichen Präferenzen passen.

Es ist jedoch nicht notwendig, dass ein Unternehmen sämtliche Zusatzleistungen anbietet – vielmehr kommt es darauf an, ein maßgeschneidertes Paket zu schnüren, das sowohl zum Unternehmen passt als auch die Zielgruppe anspricht. Entscheidend für den Erfolg dieser Strategie ist die transparente und deutliche Kommunikation der angebotenen Benefits – sowohl auf der Karriereseite der Unternehmenswebseite als auch in den Stellenanzeigen. So können Unternehmen interessierten Talenten auf Jobsuche deutlich machen, dass sie die Bedürfnisse und Wünsche ihrer aktuellen und potenziellen Mitarbeitenden ernst nehmen und bereit sind, in deren Wohlbefinden und Entwicklung zu investieren.

Karrieremöglichkeiten und Potenziale ausschöpfen

Das Ausschöpfen und Fördern von Mitarbeiterpotenzialen ist wichtig – nicht nur, um im sogenannten „War for Talents“ zu bestehen, sondern auch nachhaltigen Unternehmenserfolg zu sichern. Dabei geht es nicht ausschließlich darum, neue Talente zu gewinnen, sondern auch darum, die vorhandenen Mitarbeiter langfristig an das Unternehmen zu binden und deren Entwicklung gezielt zu unterstützen.

Die Investition in Personalentwicklung zahlt sich aus: Beschäftigte sind eher geneigt, einem Unternehmen treu zu bleiben, das aktiv in ihre berufliche Weiterbildung und Karriere investiert. Das zeigt, wie wichtig die Förderung von Mitarbeiterentwicklung für die Mitarbeiterbindung ist. Ein positiver Nebeneffekt: Unternehmen, die in ihre Belegschaft investieren, stehen weniger unter Druck, ständig neues Personal rekrutieren zu müssen.

Darüber hinaus bietet die gezielte Personalentwicklung die Möglichkeit, die internen Kompetenzen des Unternehmens zu stärken. In Zeiten eines spürbaren Fachkräftemangels ist dies ein entscheidender Vorteil: Durch die Förderung der internen Mobilität und das Erschließen des vollen Potenzials der eigenen Belegschaft können auch schwer zu besetzende Stellen gefüllt werden. Somit dient die Personalentwicklung nicht nur der Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung sowie dem Employer Branding, sondern auch der strategischen Kompetenzsicherung und -erweiterung im Unternehmen.

Thema Nachhaltigkeit im Fokus

Nachhaltigkeit nimmt einen immer höheren Stellenwert ein – deshalb ist es auch für Unternehmen unerlässlich, diesen Aspekt in ihre Arbeitgebermarke zu integrieren. Nachhaltiges Handeln, das über die reine Umweltverträglichkeit hinausgeht, spricht das Umweltbewusstsein der Mitarbeiter und potenzieller Bewerber an und weist gleichzeitig auch auf die Langfristigkeit und Entwicklungsmöglichkeiten des Unternehmens hin. Insbesondere Start-ups stellen Nachhaltigkeit deshalb häufig ins Zentrum ihrer Unternehmenskultur.

Unternehmen, die sich aktiv für den Umweltschutz einsetzen, sei es durch ehrenamtliche Tätigkeiten, Spendenaktionen oder die Förderung eines umweltfreundlichen Arbeitsweges – etwa durch die Finanzierung von Jobfahrrädern – positionieren sich damit als attraktive Arbeitgeber. Darüber hinaus wird ein bewusster Umgang mit Ressourcen, wie die Reduzierung von Papierverbrauch, zunehmend wichtiger für die jüngeren Generationen auf dem Arbeitsmarkt.

Ein solches Engagement für Nachhaltigkeit sollte aktiv kommuniziert werden, sowohl intern als auch in der Außendarstellung. Unternehmen, die in diesen Bereichen vorbildlich agieren, heben sich deutlich von der Konkurrenz ab und machen sich als zukunftsorientierte und verantwortungsbewusste Arbeitgeber attraktiv. Als besonders effektiv erweist sich ein Unternehmensblog auf der Website, auf dem entsprechende Projekte vorgestellt werden können – oder ein Imagefilm, in welchem der Arbeitgeber seine Ambitionen und Ziele genauer vorstellt. Eine transparente und glaubwürdige Kommunikationsstrategie ist dabei das A und O, denn letztlich suchen Talente von Morgen einen verantwortungsvollen und attraktiven Arbeitgeber, der aktiv zur Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft beiträgt.

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