Gesteigerte Liquidität im Ruhestand durch einen Immobilien-Teilverkauf


Viele Menschen, die an der Schwelle zum Ruhestand stehen, sorgen sich um ihre finanzielle Zukunft. Das Einkommen wird im Rentenalter kleiner und die Ausgaben im Zusammenhang mit der Gesundheit steigen. Zudem ist daran zu denken, das Heim barrierefrei zu gestalten. Alle diese Vorhaben sind mit Ausgaben verbunden, die in vielen Fällen das Budget sprengen. 

Wer das Glück hat, eine Immobilie sein Eigen zu nennen, kann mit einem Teilverkauf dafür sorgen, dass die nötigen Geldmittel freigesetzt werden, ohne dass sich die Lebensumstände ändern. Dabei wird einfach ein Teil der Immobilie an einen professionellen Anbieter verkauft, der als stiller Miteigentümer auftritt. Das Wohn- und Nutzungsrecht bleibt erhalten. Was ist dabei zu beachten?

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Ein Teilverkauf setzt finanzielle Mittel frei, die an die Immobilie gebunden sind! (link)

Mehr Geld für einen angenehmen Ruhestand

Das gesamte Erwerbsleben über wurde jeder Cent gespart, um eine Wohnimmobilie abzubezahlen. Jetzt, wenn die Rente ansteht, fehlt es vielen Senioren an der nötigen Liquidität, um die Zeit des Ruhestands nach ihren Wünschen zu gestalten. 

Um den finanziellen Spielraum zu erweitern, gibt es für Immobilieneigentümer im Seniorenalter einige Möglichkeiten. Zum einen kann die Immobilie komplett verkauft werden. Zudem erhöhen diverse Modelle der Immobilienverrentung wie die Leibrente oder die Umkehrhypothek die Liquidität, sodass lang ersehnte Wünsche in die Realität umgesetzt werden können. Auch mit einem Darlehen im Rentenalter lässt sich einiges finanzieren und die Lebensqualität verbessern.

Alle diese Lösungen sind mit diversen Nachteilen verbunden. Entweder müssen die Betroffenen umziehen und ihre gewohnte Umgebung verlassen. Oder sie müssen sich mit einem Mietverhältnis abfinden, weil sie den Status als Eigentümer einbüßen. Im schlimmsten Fall wird sich bei der Bank verschuldet, wobei Kredite für Senioren mit besonders hohen Zinsen und Tilgungsraten belegt sind. Dabei bietet sich mit einem Teilverkauf ein eleganter Kompromiss an. 

Was wird unter einem Immobilien-Teilverkauf verstanden?

Ein Immobilien-Teilverkauf ist ein Verfahren, bei dem Eigentümer bis zu 50 Prozent ihrer Immobilie an ein spezialisiertes Unternehmen aus der Immobilien- oder Finanzbranche veräußern. Für die Eigentümer ändert sich dabei wenig. 

Über ein Nießbrauchrecht, das rechtsgültig im Grundbuch eingetragen wird, bleibt ihnen ein lebenslanges Wohnrecht erhalten. Sie verfügen über die Entscheidungshoheit und können bestimmen, ob und wie zukünftige Modernisierungsmaßnahmen an der Immobilie durchgeführt werden. Überdies profitieren die Teilverkäufer weiterhin von eventuellen Mieteinnahmen. Letztendlich partizipieren sie über ihren Restanteil von künftigen Wertsteigerungen.

Der Teilkäufer hält sich beim Teilverkauf im Hintergrund. Er berechnet für seine Bemühungen lediglich ein monatliches Nutzungsentgelt. Manche Anbieter wie die Deutsche Teilkauf, eines der führenden Unternehmen der Branche, beteiligen sich sogar an einer energetischen Sanierung, sofern eine solche in absehbarer Zukunft notwendig wird.

Wie kommt ein Teilverkauf zustande?

Für einen Teilverkauf hat sich die folgende Vorgehensweise durchgesetzt:

  1. Interessenten suchen über Google oder im Verwandten- und Freundeskreis nach einem geeigneten Anbieter und treten mit diesem in Kontakt.
  2. In einem Beratungsgespräch wird über die Umstände eines Teilverkaufs aufgeklärt. Der ungefähre Kapitalbedarf wird eingegrenzt und ein erstes unverbindliches Angebot abgegeben.
  3. Sofern dieses den Vorstellungen des Teilverkäufers entspricht, bestellt der Anbieter auf seine Kosten einen zertifizierten und unabhängigen Gutachter, um den Marktwert der betreffenden Immobilie zu ermitteln.
  4. Anhand des Gutachtens wird ersichtlich, ob die Immobilie für einen Teilverkauf infrage kommt. Außerdem lässt sich erkennen, wie hoch der zu veräußernde Anteil sein muss, um den finanziellen Bedarf des Eigentümers zu decken.
  5. Jetzt erstellt der Anbieter ein verbindliches Angebot.
  6. Beiderseitiges Einverständnis vorausgesetzt, wird ein Notariat mit der Ausarbeitung eines Kaufvertrags beauftragt. Beide Seiten erhalten dann zwei Wochen Bedenkzeit.
  7. Bleibt das Interesse bestehen, wird der Vertrag in Anwesenheit des Notars unterzeichnet. Gleichzeitig wird das Nießbrauchrecht ins Grundbuch eingetragen.
  8. Nach Beendigung der Formalitäten erfolgt die Überweisung der Kaufsumme auf das Konto des Teilverkäufers.

Welche Bedingungen sind zu erfüllen?

Ein Teilverkauf ist an wenige Bedingungen geknüpft. Die Immobilie sollte komplett abbezahlt sein. Überdies behalten sich die Teilkäufer vor, pro Immobilie mindestens 100.000 Euro zu investieren. Da über einen Teilverkauf höchstens 50 Prozent veräußert werden können, sollte die Immobilie einen Marktwert von mindestens 200.000 Euro besitzen.

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