Zuhause kochen – auch in Hamburg ein Trend


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Sommerzeit ist Grillsaison – in der Stadt ist das manchmal etwas schwierig. Wenn der Vermieter sich Grillen auf Balkon und Terrasse verbittet, die Nachbarn wegen des Raucharomas regelmäßig die Feuerwehr alarmieren und es auch noch stark windig ist, macht Grillen einfach nicht so viel Spaß. Die Hamburger verzichten trotzdem nicht darauf, mit Freunden gemeinsam zu kochen und zu essen. Zuhause kochen entspricht dem Zeitgeist.

Niemand weiß genau, wann die Menschen anfingen, gemeinsam zu speisen. Es muss, evolutionsgeschichtlich gesehen, schon schon einige Entwicklungsstufen zurückliegen. Denn in jeder bekannten Kultur, in jedem Teil der Welt lieben es die Menschen, mit Freunden Mahlzeiten zuzubereiten und zu essen. Das gemeinsame Mahl besiegelt Verträge und Partnerschaften, im geschäftlichen wie im privaten Bereich. Zugegeben: Beim Business Dinner wird nicht gemeinsam gekocht, sondern nur gespeist. Macht nichts, der Effekt ist der Gleiche. Aktuell verlockt das warme Wetter dazu, leichte Mahlzeiten und deftiges Grillgut zu verspeisen.

Und die Beilagen?

Natürlich ist das Fleisch die Hauptzutat beim Grillen. Warum eigentlich? Fisch, Gemüse, sogar Brot und Nachtisch lassen sich auf dem Grill zubereiten. Wer es gerne abwechslungsreich mag, bevorzugt einen Smoker. Die kostenintensiven Geräte können so ziemlich alles, vom Fisch räuchern über Brot backen bis hin zur 18 Stunden lang bei niedrigen Temperaturen gar gezogenen Kalbshaxe, die butterzart wird. Aber was ist mit den Beilagen? Grillen muss nicht nur aus Fleisch und Fisch bestehen. Die Klassiker, Nudelsalat und Kartoffelsalat, gehen immer. Tendenziell spielen in Deutschland aber auch etwas komplexere Gemüse und Salate eine Rolle. Die gibt es allerdings nicht fertig zu kaufen, die müssen selbst zubereitet werden. Und da stoßen viele Menschen an ihre Grenzen.

Keine Zeit, keine Lust, keine Ahnung?

Wer hat heute schon die Zeit, täglich frisch einzukaufen und dann auch noch Stunden in der Küche zu verbringen? Die meisten Menschen bevorzugen es im Alltag, schnell zu sein. Zwischen Beruf, Familie und Sozialleben bleibt kaum Zeit für Haushalt, insbesondere das Kochen kommt oft zu kurz. Darunter leidet die Esskultur, wie Ernährungswissenschaftler regelmäßig warnen: Fertiggerichte enthalten oft zu viel Fett, zu viel Zucker und zu viele Zusatzstoffe. Wenn selbst gekocht wird, können diese Zusätze vermieden werden. Wer Mama oder Papa früher nicht ausreichend über die Schulter geschaut hat, oder neue Anregungen sucht, findet im Internet zahlreiche Rezepte. Die können nach Zutaten gesucht werden, nach Herkunft oder Menge, nach Zubereitungsart oder Zubereitungszeit. Sogar der Schwierigkeitsgrad wird oft angegeben.

Kochbücher auf dem Rückzug

Der große Boom der Kochbücher ist sicherlich vorüber, aber die Auflagen sind immer noch hoch. Das Internet hat die Klassiker auf Papier noch nicht ersetzt. Und vor allem beobachtet man allzu häufig, dass die Rezepte aus dem Internet eben doch ausgedruckt oder vom Bildschirm abgeschrieben werden. Denn so ganz geheuer ist den meisten Menschen noch nicht dabei, mit dem Smartphone oder dem Tablet PC in der Hand am Herd zu stehen. Praktisch dabei: Man zahlt letzten Endes nur die Druckkosten für das eine Rezept, das wirklich interessiert. Bei Kochbüchern ist es trotz aller Mühe eben doch oft so, dass von 100 Rezepten zwei bis drei genutzt werden. Der Rest wird nie ausprobiert – und das Buch verstaubt im Regal.

 

 

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