Was macht eigentlich ein Prepper?


Spätestens seit der Coronapandemie haben viele Menschen genaue Vorstellungen davon, worum es sich bei einem Prepper handelt. Das Wort kommt von „preparation“, was so viel wie „Vorbereitung“ bedeutet. Aber worauf bereiten sich die entsprechenden Personen eigentlich vor? Und was hat es mit dem Prepper Trend überhaupt auf sich?

Fest steht, dass es sich hierbei auf keinen Fall um ein neuartiges Phänomen handelt. Es gibt viele Menschen, die sich bereits vor der Coronapandemie sicherer gefühlt haben, wenn sie die Möglichkeit hatten, jederzeit auf einen gewissen Grundstock an Nahrungsmitteln und Verbrauchsgütern zurückgreifen zu können.

Wie im Zusammenhang mit vielen anderen Themen existieren auch hier zahlreiche Vorurteile. Die folgenden Abschnitte beschäftigen sich mit den gängigsten Fragen rund um Prepper und können gegebenenfalls auch dabei helfen, den Wunsch nach dieser Art von Sicherheit ein wenig besser zu verstehen.

Bild von Ray Shrewsberry • auf Pixabay
Bild von Ray Shrewsberry • auf Pixabay

Was ist ein Prepper?

Prepper bereiten sich auf das mögliche Eintreffen einer Krise vor. Sie möchten dafür sorgen, dass sie, beispielsweise im Falle eines Krieges oder einer Pandemie, dazu in der Lage sind, über einen möglichst langen Zeitraum zu überleben, ohne das Haus verlassen zu müssen.

Wer sich vorgenommen hat, einen solchen Plan umzusetzen, sollte an Notfallverpflegung denken, aber auch die passenden Rahmenbedingungen schaffen. Denn: Lebensmittel, tägliche Gebrauchsgegenstände und ähnliches brauchen selbstverständlich Platz. Ein großer Keller kann dabei helfen, alles Wichtige sicher zu verstauen.

Interessanterweise sorgen sich Prepper in der Regel nicht hauptsächlich um ihre eigene Sicherheit, sondern auch um die Sicherheit ihrer Familie. Sie haben Schwierigkeiten damit, Verantwortung abzugeben und möchten sich dementsprechend nicht darauf verlassen, dass ihnen beispielsweise die Regierung im Falle eines Bombenangriffs mit Lebensmitteln unter die Arme greift.

Stattdessen fühlen sie sich besser, wenn sie wissen, dass sie selbst entsprechend vorgesorgt haben.

Diese Lebensmittel und Gegenstände sollten Prepper zuhause haben

Im ersten Schritt ist es selbstverständlich wichtig, dass das Sicherheitsbedürfnis eines Menschen befriedigt wird, wenn es darum geht, sich optimal auf ein Ereignis vorzubereiten. Was ein Mensch individuell dazu braucht, um gegebenenfalls ruhiger schlafen zu können, ist von seinen persönlichen Einschätzungen abhängig.

In Prepperkreisen gelten jedoch einen Notvorrat an Lebensmitteln (im Idealfall lange haltbar), ein Rucksack, der gegebenenfalls für die Flucht verwendet werden kann und ein Erste-Hilfe-Set als absoluter Standard. Basierend hierauf ist es im Laufe der Zeit möglich, weiter aufzubauen und das persönliche Equipment, zum Beispiel um ein Funkradio, Kerzen und Taschenlampen zu erweitern.

Manche Prepper gehen sogar noch einen Schritt weiter und trainieren regelmäßig das Überleben im Wald und stellen parallel dazu in regelmäßigen Abständen sicher, dass ihr Auto fast ausschließlich vollgetankt abgestellt wird.

Auf diese Weise möchten sie sich darauf vorbereiten, dass beispielsweise auch ihr Haus im Rahmen eines Angriffs zerstört werden könnte. Bei den entsprechenden Szenarien geht es unter anderem auch darum, herauszufinden, ob das, was sich im Rucksack befindet, wirklich ausreicht, um über einen möglichst langen Zeitraum hinweg fernab der Zivilisation zu überleben.

Prepper und zahlreiche Vorurteile: Welches Image haben Menschen, die sich „auf das Schlimmste“ vorbereiten?

Wer seinen Keller aufräumt und entrümpelt, um hier gegebenenfalls Hunderte von Konserven zu lagern, muss sich mit vielen Vorurteilen auseinandersetzen. Prepper werden heutzutage von vielen Menschen belächelt, obwohl die jüngste Vergangenheit gezeigt hat, dass vieles absolut nicht planbar ist und dass es sicherlich naiv wäre, sich jeden Tag aufs Neue in hundertprozentiger Sicherheit zu wiegen.

Wie so oft ist es sicherlich der Mittelweg, der als empfehlenswert angesehen werden kann. Das bedeutet: Wahrscheinlich wäre es wenig förderlich, jeden Tag vom bevorstehenden Weltuntergang auszugehen. Gleichzeitig ist es jedoch sinnvoll, sich auf etwaige Notsituationen vorzubereiten, um so letztendlich Vorkehrungen zu treffen, die der eigenen Sicherheit zuträglich sind.

An dieser Stelle lohnt es sich auch, einen Blick in die Vergangenheit zu werfen. So war es vor allem in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg unter anderem auch in Deutschland vollkommen normal, Lebensmittel für schlechte Zeiten einzulagern. Die Menschen wussten, dass sich ihr Alltag von jetzt auf gleich verändern kann und wollten dementsprechend vorbereitet sein.

Daher empfinden es viele Menschen durchaus als etwas merkwürdig, dass das Preppen im Laufe der Zeit einen derart schlechten Ruf bekommen hat und von vielen als übertriebene Übersprungshandlung angesehen wird. Sicherlich ist es jedoch unter anderem auch der Panik rund um Klopapier- und Nudelkäufe während der Coronapandemie zu verdanken, dass das Image passionierter Prepper in den letzten Jahren leiden musste.

Zwischen „Prepping“ und „einen kleinen Vorrat anlegen“: Was macht den Unterschied?

Wer sich in Erinnerung ruft, dass „preparing“ lediglich für „vorbereiten“ steht, erkennt schnell, dass die Grenzen hier fließend sind. Selbstverständlich gibt es Menschen, deren Vorrat problemlos ausreichen würde, um über einen Zeitraum von mehreren Monaten ohne fremde Hilfe zu überleben.

Hierbei handelt es sich jedoch meist um Ausnahmen. Die meisten Menschen wissen es unter anderem auch in Deutschland spätestens seit dem Krieg zwischen Russland und der Ukraine zu schätzen, „eine kleine Portion Sicherheit“ in ihrem Keller lagern zu können.

Ergänzend sei an dieser Stelle erwähnt, dass genau das unter anderem auch schon seit Längerem von der Bundesregierung empfohlen wird. Hierbei handelt es sich nicht um eine Art von Panikmache, sondern lediglich um Sicherheitshinweise, die unter anderem auch im Falle eines Stromausfalls und bei Lieferschwierigkeiten dabei helfen können, den jeweiligen Zeitraum zu überbrücken.

Worauf sollten Prepper achten?

Grundsätzlich handelt es sich bei Preppern nicht um gefährliche oder merkwürdige Personen. Wieviel Sicherheit ein Mensch im Leben braucht, ist immer von dessen individuellem Charakter und gegebenenfalls auch von dessen Vorerfahrungen abhängig.

Damit einem angenehmen Verhältnis zwischen Preppern und Nicht-Preppern allerdings nichts im Wege steht, ist es ratsam, sich seinen entsprechenden Vorrat nach und nach anzulegen.

Die Coronapandemie hat gezeigt, was passieren kann, wenn viele Menschen sich einen möglichst großen Vorrat von einem bestimmten Produkt anlegen möchten. Um Engpässe zu vermeiden ist es dementsprechend nur fair, mit Bedacht zu agieren und Rücksicht auf alle anderen zu nehmen, die kein Interesse daran haben, sich entsprechend einzudecken.

Fazit

Bei Prepping handelt es sich definitiv um kein neues Phänomen. Wer sich ein wenig Zeit nimmt, um sich beispielsweise mit seinen Großeltern zu unterhalten, wird schnell feststellen, dass es spätestens ab dem Jahr 1918 üblich war, Lebensmittel zu kaufen, die ausschließlich im Notfall zum Einsatz kommen sollten.

Möglicherweise hat jedoch die Zeit des Wohlstands und das Wissen, in der Regel alle Produkte des täglichen Bedarfs im Supermarkt kaufen zu können, dafür gesorgt, dass Prepper mittlerweile von einigen Menschen skeptisch beäugt und mit Verschwörungstheorien in Verbindung gebracht werden.

Dementsprechend dürfte es spannend werden, zu beobachten, wie sich das Verhältnis zwischen Preppern und dem Rest der Gesellschaft in den kommenden Jahren entwickeln wird.

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