Solarstrom in einer Hamburger Mietwohnung produzieren – Geht das?


Nicht nur Hamburgs Hauseigentümern graut es vor den steigenden Energiepreisen – auch Mieter in der Hansestadt suchen verzweifelt nach Alternativen, um die Stromkosten zu senken. Da die Mietpreise in der deutschen Millionenstadt ohnehin schon sehr hoch sind, müssen viele Bewohner an anderen Ecken sparen.

Alternative, erneuerbare Energien schonen nicht nur den Geldbeutel, sondern sind außerdem gut für die Umwelt und tragen maßgeblich zum Schutz des Klimas bei. Doch welche Möglichkeiten haben Wohnungsmieter in der Metropole an der Alster, um Solarstrom für den eigenen Bedarf zu erzeugen und was gibt es zu beachten?

Solarstrom Mietwohnung Hamburg
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Welche Möglichkeiten haben Mieter, um Solarstrom in der Wohnung zu produzieren?

Grundsätzlich bietet es sich für Mieter einer Wohnung an, beim Stromanbieter Solarstrom zu bestellen. Fast alle Anbieter bieten mittlerweile die Möglichkeit an, auf erneuerbare Energien umzusteigen. So kann man den Solarstrom entweder zu Teilen oder zu 100 Prozent beziehen. Bei einer Solarstrom-Bestellung werden Herkunftsnachweise auf dem Strommarkt durch den Energieversorger eingekauft und anschließend so viel Solarstrom ins öffentliche Netz eingespeist, wie der Mieter verbraucht.

Ferner ermöglichen Mini-Solaranlagen, wie z. B. Balkonkraftwerke, eine eigene Solarstromproduktion für Mieter. Die Voraussetzung ist, dass man eine Wohnung mit unbeschattetem Balkon angemietet hat. Das Geländer eignet sich ideal, um die Solarpaneele anzubringen und von der naturgegebenen Energie der Sonne zu profitieren.

Es bietet sich jedoch auch die Option, dass Mieter die Module im Garten, auf der Terrasse, an der Hauswand oder direkt auf dem Dach anbringen. Diese Möglichkeit ist allerdings von der Beschaffenheit des Wohnhauses und natürlich auch von der Zustimmung des Vermieters abhängig.

Zustimmung des Vermieters einholen

Der Gesetzgeber verbietet eine Stecker-Photovoltaikanlage auf dem Balkon einer Mietwohnung nicht. Jedoch muss die Installation vom Vermieter bewilligt werden.

Die kleinen Balkonkraftwerke dürfen beispielsweise nicht an eine handelsübliche Steckdose angeschlossen werden, sondern hierfür ist eine spezielle Energiesteckdose erforderlich. Diese muss – ebenso wie die Balkon-Solaranlage selbst – fachmännisch korrekt von einem erfahrenen Spezialisten bzw. Elektriker installiert werden. Eine vorhandene Steckdose kann zwar grundlegend umgerüstet werden, es ist jedoch ein Eingriff in die Bausubstanz des Gebäudes und damit eine Einwilligung des Vermieters notwendig.

Sofern kein Balkon in der Hamburger Mietwohnung vorhanden ist, kann die PV-Anlage nach Absprache mit dem Vermieter auch an der Fassade oder auf dem Dach des Wohnhauses angebracht werden. Am besten hält man diese Vereinbarung schriftlich fest, um spätere Probleme zu vermeiden.

Balkon-Solaranlage offiziell anmelden

Neben der Zustimmung des Vermieters ist außerdem eine Anmeldung der Balkon-Solaranlage beim Stromnetzbetreiber maßgeblich. Die Bundesnetzagentur muss ebenso von der Installation in Kenntnis gesetzt werden, damit eine Anmeldung in das Markenstammdatenregister erfolgen kann. Darüber hinaus muss ein digitaler Stromzähler eingebaut werden.

Der Strom, der durch das Balkonkraftwerk produziert wird, darf ausschließlich für den Eigenbedarf genutzt werden. Überschüssiger Strom fließt anschließend in das öffentliche Netz und wird nicht vergütet.

Solaranlage in der Mietwohnung – Lohnt sich der Aufwand?

Angesichts der steigenden Energiepreise in Verbindung mit den hohen Mietkosten in der Hansestadt kann sich eine Balkon-Photovoltaikanlage durchaus lohnen. Die Anschaffungskosten sind zwar hoch, aber diese sollen nach rund 10 Jahren durch die Ersparnis wieder relativiert werden. Je mehr der Mieter von dem selbst produzierten Solarstrom verbraucht, desto wirtschaftlicher ist die Anlage.

Darüber hinaus sind die Kosten des Solarstroms weitaus günstiger als der Strom aus der Steckdose. In Deutschland kann man mittels einer Photovoltaikanlage Strom für rund 5 Cent pro Kilowattstunde (kWh) beziehen, wohingegen der klassische Strom aktuell etwa 30 Cent/kWh oder mehr kostet. Dieser Umstand sollte auch für Vermieter ein Anreiz sein, den gesamten Mieterstrom aus einer groß angelegten Solaranlage auf dem Dach des Wohnhauses zu beziehen.

Jedoch sollte man die Witterungsverhältnisse des Stadtstaates beachten. Hamburg ist eher eine regnerische und graue Wetterzone. Die seltenen Sonnenstrahlen sollten daher intensiv genutzt und gespeichert werden, sodass man anschließend auf den Solarstrom zurückgreifen kann. Grundsätzlich sollte der Grundstrombedarf aller Haushaltsgeräte jedoch gedeckt werden können.

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