Fußgesundheit: Häufige Probleme & Therapien


Unsere Füße tragen uns durchs Leben, sind täglich enormen Belastungen ausgesetzt und spielen eine entscheidende Rolle für unsere Mobilität und Lebensqualität. Trotz ihrer Bedeutung werden sie oft vernachlässigt, bis Probleme auftreten, die nicht nur zu Fußschmerzen, sondern auch zu Beschwerden in Rücken und Knien führen können. In diesem Artikel beleuchten wir die häufigsten Fußfehlstellungen, ihre Ursachen und geben wertvolle Tipps, wie die Gesundheit der Füße bewahrt werden kann.

Typische Probleme der Füße

Die hohen Belastungen, das Tragen der falschen Schuhe oder eine mangelnde Fußpflege können zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen der Füße führen. Andere wiederum sind angeborene Fußfehlstellungen. Wer beruflich viel auf den Beinen ist oder eine Großstadt wie unsere Hansestadt besucht und dabei viel sehen möchte, merkt solche Einschränkungen schnell. Zum Glück gibt es viele effektive Behandlungen gegen diese Beschwerden. Dafür muss man aber zunächst ermitteln, was das Problem ist.

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Hier sind die häufigsten Krankheiten, die bei Füßen auftreten, und woran man sie erkennt: 

Fußfehlstellungen

Fußfehlstellungen entstehen oft durch angeborene Schwächen, falsche Belastung oder das Tragen unpassender Schuhe. Viele von ihnen können durch orthopädische Schuheinlagen behandelt werden. Ergänzend bieten sich sportliche Übungen, etwa angeleitet in einer Physiotherapie, an. Nur in extremen Fällen wird es notwendig, Fußfehlstellungen operativ zu behandeln. Die häufigsten Probleme dieser Art sind: 

  1. Hallux valgus: Bei dieser Fehlstellung richtet sich die große Zehe nach innen, während sich am Fußballen eine hervorstehende Beule bildet. Häufigste Ursachen sind genetische Veranlagung, das Tragen von engen Schuhen und eine Schwäche im Bindegewebe. Symptome umfassen Rötungen, Schwellungen und Schmerzen am Großzehengrundgelenk sowie ein Gefühl von zu eng anliegenden Schuhen.
  2. Hohlfuß: Ein Hohlfuß zeichnet sich durch ein übermäßig gewölbtes Fußlängsgewölbe aus. Dadurch berührt der Fuß den Boden hauptsächlich am Ballen und an der Ferse. Dies kann durch genetische Faktoren, Nervenschäden oder Schwäche der Fußmuskulatur verursacht werden. Betroffene klagen oft über Druckstellen, versteifte Zehen und Schmerzen am Fußaußenrand.
  3. Senkfuß: Dies ist eine abgeschwächte Form des Plattfußes, wobei das Fußgewölbe nur bei Belastung absinkt. Die Ursachen sind oft feste Schuhe ohne passende Einlagen oder ein Mangel an Bewegung. Betroffene bemerken Schmerzen am Fußinnenrand und eine rasche Abnutzung der Schuhsohlen.
  4. Spreizfuß: Bei dieser Fehlstellung senkt sich das Fußgewölbe ab, und das Körpergewicht verlagert sich auf die mittleren Mittelfußknochen. Als Folge spreizen sich diese Knochen. Häufig treten Kribbeln, Taubheitsgefühle und Schmerzen beim Gehen auf.
  5. Knickfuß: Hierbei knickt das Fersenbein nach innen, was zu einer Spreizung der Mittelfußknochen führt. Dies kann durch schwaches Bindegewebe, Übergewicht oder eine unterentwickelte Fußmuskulatur bedingt sein. Typische Symptome sind Schwellungen am Innen- und Außenknöchel, Schmerzen in Knien und Rücken sowie abstehende Zehen.
  6. Plattfuß: Charakterisiert durch die Abflachung des Fußlängsgewölbes, berührt der gesamte Fuß den Boden. Fehl- oder Überbelastungen, Muskelschwäche oder Gelenkentzündungen können zu Plattfüßen führen. Symptome sind schnelle Ermüdung der Füße, X-Beine und Schwielen an der Fußinnenseite.

Es ist wichtig zu betonen, dass viele dieser Fußfehlstellungen progressiv sind und sich mit der Zeit verschlimmern können. Daher ist es entscheidend, auf erste Anzeichen zu achten und gegebenenfalls einen Facharzt aufzusuchen. Ein frühzeitiges Erkennen und Behandeln kann schwerwiegenderen Folgeproblemen vorbeugen und die Lebensqualität deutlich verbessern.

Fußfehlstellungen

Andere gesundheitliche Probleme der Füße

Neben Fehlstellungen können Füße von einer Reihe weiterer gesundheitlicher Probleme betroffen sein:

  1. Blasen: Diese durch Reibung verursachten Flüssigkeitsansammlungen können schmerzhaft sein und sind anfällig für Infektionen, wenn sie platzen. Sie entstehen häufig, wenn unpassende Schuhe getragen werden oder diese noch neu und starr sind. Es kann hilfreich sein, neue Schuhe innerhalb der Wohnung zu tragen oder erst nur für kurze Ausflüge zu nutzen, bis sie eingetragen sind. 
  2. Fußpilz: Dies ist eine häufige Infektion, die meist zwischen den Zehen beginnt. Symptome sind Juckreiz, Rötung und schuppige Haut. Eine frühzeitige Behandlung ist wichtig, um eine Ausbreitung zu verhindern. Eine gute Fußhygiene hilft dabei, diesem Problem vorzubeugen.
  3. Hühneraugen und Hornhaut: Dies sind verdickte Hautstellen, die durch wiederholten Druck oder Reibung entstehen. Sie können schmerzhaft sein und erfordern häufig eine professionelle Entfernung.
  4. Nagelprobleme: Dazu gehören eingewachsene Nägel, die Schmerzen, Rötungen und Schwellungen verursachen können, und Nagelpilz, der zu verdickten, brüchigen oder verfärbten Nägeln führt.
  5. Fersensporn: Hierbei handelt es sich um einen knöchernen Vorsprung an der Unterseite des Fersenbeins, der durch wiederholte Belastung oder das Tragen von unpassendem Schuhwerk entstehen kann. Er kann starke Schmerzen verursachen, besonders beim Laufen oder Stehen.
  6. Fußgeschwüre: Insbesondere bei Diabetikern können sich offene Wunden am Fuß bilden, die schwer heilen. Diese erfordern sofortige medizinische Aufmerksamkeit, da sie zu schwerwiegenderen Komplikationen führen können.
  7. Morton-Neurom: Dies ist eine schmerzhafte Erkrankung, die den Bereich zwischen dem dritten und vierten Zeh betrifft. Dabei verdickt sich das Gewebe um einen der Nerven, was zu brennenden Schmerzen und Taubheitsgefühlen führt.

Es ist wichtig, auf die eigene Fußgesundheit zu achten und regelmäßige Selbstuntersuchungen durchzuführen. Bei anhaltenden oder ungewöhnlichen Symptomen sollte stets ein Arzt oder Podologe konsultiert werden, um mögliche Probleme frühzeitig zu erkennen und zu behandeln.

Therapien und Behandlungen für Fußprobleme und Fehlstellungen

Es gibt verschiedene Behandlungen für unterschiedliche Fußprobleme. Welche die Richtige ist hängt damit zusammen, aus welchem Grund eine Beschwerde aufgetreten ist. Für Infektionen wie Fußpilz werden Medikamente und Cremes benötigt, während bei Fußfehlstellungen sportliche Übungen und orthopädische Schuheinlagen die beste Minderung bieten:

  1. Fußpilz:
    • Antimykotische Cremes oder Sprays
    • Medizinische Fußbäder
    • Bei schweren Fällen: Verschreibungspflichtige Medikamente
  2. Hühneraugen und Hornhaut:
    • Salicylsäurehaltige Pflaster oder Cremes
    • rofessionelle Entfernung durch einen Podologen
    • Schützende Polster oder Orthesen
    • Verwendung von Fußfeilen oder Bimsstein
  3. Nagelprobleme:
    • Nagelkorrekturspangen
    • Medizinische Fußbäder
    • Antimykotische Nagellacke oder Cremes
    • Bei schweren Fällen: chirurgische Entfernung eingewachsener Nägel
  4. Fersensporn:
    • Physiotherapie und Dehnübungen
    • Schuheinlagen oder Fersenpolster
    • Schmerzmittel
    • Stoßwellentherapie
    • Bei schweren Fällen: chirurgische Eingriffe
  5. Fußgeschwüre:
    • Spezialisierte Wundpflege und Verbandswechsel
    • Antibiotika bei Infektionen
    • Druckentlastung durch spezielle Schuhe oder Orthesen
    • Bei schweren Fällen: hyperbare Sauerstofftherapie 
  6. Blasen:
    • Schutzpflaster oder spezielle Blasenpflaster
    • Antiseptische Lösungen zur Desinfektion
    • Vermeidung weiterer Reibung durch geeignetes Schuhwerk
  7. Morton-Neurom:
    • Schuheinlagen oder Polsterungen
    • Physiotherapie
    • Schmerzmittel oder Steroidinjektionen
    • Bei schweren Fällen: chirurgische Entfernung des Neuroms
  8. Fußfehlstellungen:
    • Orthopädische Einlagen oder Schuhe
    • Physiotherapie und gezielte Fußgymnastik
    • Bandagen oder Schienen
    • Bei schweren Fällen: operative Korrekturen

Unabhängig vom spezifischen Problem ist es wichtig, dass Betroffene frühzeitig einen Facharzt oder einen Podologen aufsuchen. Dies kann helfen, das Problem effektiv zu behandeln und mögliche Langzeitkomplikationen zu verhindern.

Fazit

Unsere Füße sind ein unverzichtbarer Bestandteil unseres Körpers, der uns durchs Leben trägt und dabei täglichen Belastungen ausgesetzt ist. Leider werden sie oft vernachlässigt, bis Probleme auftreten, die nicht nur lokale Schmerzen verursachen, sondern auch zu weiteren körperlichen Beschwerden führen können. 

Eine regelmäßige Fußpflege, das Tragen von passendem Schuhwerk und ein bewusstes Achten auf Auffälligkeiten können helfen, Fußproblemen vorzubeugen. Sollten dennoch Beschwerden auftreten, gibt es eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten, die, insbesondere wenn frühzeitig begonnen, die Lebensqualität erheblich verbessern können. Es ist also von größter Bedeutung, auf die Zeichen unserer Füße zu hören und sie angemessen zu pflegen.

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