Gebrauchte Autos von privat verkaufen: Diese Tipps sorgen für einen stressfreien Ablauf


Früher oder später ist es für so gut wie jeden Kfz-Halter an der Zeit, sich von „seinem Alten“ zu verabschieden. Wer das Auto, das ihn über Jahre begleitet hat, nicht in Zahlung geben möchte, entscheidet sich oft für den Verkauf von privat zu privat. Hiergegen ist nichts einzuwenden. Immerhin bietet dieser die Möglichkeit, vielleicht genau den Autoliebhaber zu finden, der dazu bereit ist, den veranschlagten Preis ohne Diskussionen zu zahlen.

Bei allen Vorteilen, die der private Autokauf bietet, ist es wichtig, nicht zu unterschätzen, dass es sich hierbei auch um Arbeit handelt. Wie viel Zeit und Mühe investiert werden muss, ist jedoch von verschiedenen Details abhängig – unter anderem natürlich von der Vorgehensweise.

Die folgenden Abschnitte setzen sich ein wenig genauer mit diesem Thema auseinander und zeigen unter anderem auf, worauf Verkäufer achten sollten, wenn sie sich auf der Suche nach einem Abnehmer für ihren Wagen befinden.

Bild von Arek Socha auf Pixabay
Bild von Arek Socha auf Pixabay

Tipp Nr. 1: Das Auto vor (!) dem Inserieren auf optische Mängel kontrollieren

Wenn ein Wagen bereits mehrere tausend Kilometer gefahren wurde, ist es absolut normal, dass Lack, Interieur und Co. nicht mehr „wie neu“ aussehen. Wer sich vor dem Erstellen der Bilder für die Inserate ein wenig Zeit nimmt, um sich mit dem Ist-Zustand auseinanderzusetzen, stellt schnell fest, dass es mit ein wenig Pflege oft möglich ist, einen besseren Preis zu erzielen. Je nach Zustand muss man vielleicht nur die Spaltmaße im Auto einstellen oder eine intensive Reinigung samt Politur durchführen. Auch ein Besuch in einer Smart Repair Werkstatt kann dabei helfen, alles wieder etwas gepflegter aussehen zu lassen.

Kurz: Es gibt viele Möglichkeiten, bei gebrauchten Fahrzeugen die Zeichen der Zeit zu reparieren oder zumindest (für das Laien-Auge) unkenntlich zu machen. Wichtig ist es selbstverständlich, ehrlich zu bleiben, die entsprechenden Reparaturen zu dokumentieren und die Rückfragen der potenziellen Käufer korrekt und wahrheitsgemäß zu beantworten. Immerhin haben diejenigen, die das Auto kaufen werden, ein Recht darauf, zu wissen, welches Schätzchen ihren Fuhrpark erweitern wird. Niemand hat hier Lust auf eine „Überraschungstüte“.

Tipp Nr. 2: Preis gegebenenfalls von einem Experten schätzen lassen

Auch, wenn es in den seltensten Fällen darum gehen dürfte, eines der teuersten Autos der Welt zu verkaufen: Vielen Menschen fällt es schwer, für ihren Wagen einen fairen Preis zu bestimmen. Immerhin sind Autos oft mit zahlreichen Erinnerungen verbunden. Dementsprechend können Emotionen dafür sorgen, dass Verkäufer mit Hinblick auf den perfekten Preis gegebenenfalls etwas unrealistische Vorstellungen haben.

Im Internet gibt es zahlreiche Rechner, die es ermöglichen, basierend auf klassischen Angaben, wie zum Beispiel:

  • den gelaufenen Kilometern
  • dem Baujahr
  • der Motorisierung
  • der Ausstattung

einen groben Richtwert zu erhalten. Leider ist es in diesem Zusammenhang fast niemals möglich, besondere Charakteristika, wie zum Beispiel einen Unfallschaden oder Ähnliches zu realistisch miteinzubeziehen. Wer dementsprechend Bedarf an weiterführenden Informationen hat, sollte überlegen, sich an einen Gutachter zu wenden. Dieser kann oft genau aufzeigen, weshalb ein bestimmter Preis angemessen ist. Basierend auf den entsprechenden Informationen fällt es häufig leichter, selbstbewusst zu inserieren und letztendlich auch in Preisverhandlungen einzutreten.

Tipp Nr. 3: Aussagekräftige Bilder erstellen

Viele Menschen, die sich für einen Autoverkauf von privat interessieren, haben Angst davor, die so oft zitierte „Katze im Sack“ zu kaufen. Auch, wenn sich der Markt im Laufe der Zeit immer mehr verändert hat, gibt es dennoch schwarze Schafe, die im Rahmen der Inserate versuchen, wichtige Infos zu verbergen. Wer sich vorgenommen hat, bei potenziellen Käufern ein möglichst gutes Gefühl hervorzurufen, sollte die Möglichkeiten, die viele Plattformen in Bezug auf das Einstellen mehrerer Bilder bieten, nutzen.

Auf der Basis individueller „Fotoalben“ ist es möglich, Interessenten einen optimalen Überblick über Lackierung, unterschiedliche Perspektiven und selbstverständlich auch den Innenbereich zu verschaffen.

Wichtig ist es selbstverständlich auch, nicht nur die (im wahrsten Sinne des Wortes) schönen Seiten des jeweiligen Fahrzeugs zu zeigen. Es zeugt von Ehrlichkeit, wenn Verkäufer typische Gebrauchsspuren, wie zum Beispiel Kratzer und Dellen, in Nahaufnahme zeigen, um ein möglichst umfassendes Bild des jeweiligen Wagens vermitteln zu können.

Tipp Nr. 4: Zeitnah auf Fragen Antworten

Unabhängig davon, wie aussagekräftig eine Anzeige auch sein mag: Die Wahrscheinlichkeit, dass Rückfragen gestellt werden, ist vergleichsweise hoch. Möglicherweise möchten potenzielle Käufer wissen, ob der betreffende Wagen vornehmlich in der Stadt oder auf der Autobahn gefahren wurde? Eventuell interessieren sie sich auch dafür, ob in Zukunft eine oder mehrere Reparaturen anstehen.

Unabhängig davon, ob die entsprechenden Informationen bereits in der Anzeige erwähnt wurden oder nicht, ist es nicht nur effektiv, sondern auch schlicht höflich, zeitnah zu antworten.

Genau das kann dafür sorgen, dass das Vertrauen, dass die möglichen Käufer dem Verkäufer entgegenbringen, weiter wächst. Wer sich nach dem Einstellen einer Anzeige im Zusammenhang mit aufkommenden Rückfragen tot stellt und lediglich dann antwortet, wenn Käufer nach einem Besichtigungstermin fragen, erweckt schnell den Anschein, dass er eventuell etwas verbergen möchte.

Tipp Nr. 5: Offizielle Kaufvertragsmuster nutzen und diese gegebenenfalls nochmal von einem Experten kontrollieren lassen

Ein Kaufvertrag hilft dabei, sowohl für Verkäufer als auch für Käufer Rechte und Pflichten festzulegen und die Rahmenbedingungen des Handelsgeschäfts zu dokumentieren. Um sicherzustellen, dass auch wirklich alle Informationen, die es braucht, hier vermerkt werden, ist es sinnvoll, auf ein offizielles Muster – zum Beispiel aus dem Internet – zu setzen. Wichtig ist es natürlich, sich für eine seriöse Quelle zu entscheiden, um sicherzustellen, dass die entsprechende Vorlage vollständig und aktuell ist.

Einen besonderen Stellenwert nimmt in diesem Zusammenhang nicht nur die Frage „Wer muss wann einen Termin bei der Kfz-Zulassung wahrnehmen?“, um das Fahrzeug an- beziehungsweise abzumelden, sondern auch die Sachmängelhaftung ein.

Wer sie als Verkäufer ausschließt, stellt sicher, dass der Käufer nicht dazu berechtigt ist, den ehemaligen Eigentümer für Schäden am Fahrzeug haftbar zu machen. Doch Vorsicht! Wie bereits weiter oben erwähnt, spielt Ehrlichkeit in diesem Zusammenhang eine besonders wichtige Rolle. Wer Schäden bewusst verschweigt, riskiert, wegen arglistiger Täuschung belangt zu werden. Und genau das könnte nicht nur einen Rücktritt vom Kaufvertrag, sondern sogar Schadenersatzforderungen nach sich ziehen.

Tipp Nr. 6: Probefahrten erlauben, aber Grenzen setzen

Verkäufer, die einen Wagen inserieren, werden so gut wie immer mit der Frage nach einer Probefahrt konfrontiert werden. Verständlich. Immerhin möchten sich Interessenten oft selbst ein Bild vom Fahrverhalten des Autos machen, um unter anderem auch gegebenenfalls auf verdächtige Geräusche achten zu können und um zu sehen, ob das jeweilige Modell zum eigenen Geschmack passt.

Probefahrten zu erlauben, ist in gewisser Weise kundenfreundlich und gehört dazu. Wichtig ist es jedoch auch, hier klare Grenzen zu setzen. Details sowohl rund um die Anzahl der erlaubten Kilometer als auch in Bezug auf das Fahrverhalten und die Strecken sollten im Vorfeld abgeklärt werden. Zudem hat sicherlich jeder Interessent Verständnis dafür, wenn der (Noch-) Eigentümer des Wagens gern auf dem Beifahrersitz Platz nehmen möchte.

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