Abwasserrohrsanierung der Zukunft


Bild von bernhard kuehholzer auf Pixabay

Hin und wieder ist es notwendig, alte Abwasserrohre zu sanieren. Ein vorliegender Defekt muss so schnell wie möglich instandgesetzt werden, damit keine Folgeschäden entstehen. Solange es sich bei dem Rohrbruch um ein altes Rohr handelt, gestalten sich die anfallenden Arbeiten als vergleichsweise problemlos. Allerdings kann es vorkommen, dass Wände und Decken unter den herkömmlichen Methoden Schaden nehmen. Einen Ausweg bietet die moderne Abwasserrohrsanierung, bei der weder Wände noch Decken oder Böden gestemmt und anschließend ausgetauscht werden müssen.

Moderne Abwasserohrsanierung:
So wird dabei vorgegangen

Bei modernen Vorgehensweisen sind weitläufige Schäden beinahe immer ausgeschlossen. Grundsätzlich wird auch bei den modernen Verfahren zwischen einer Sanierung außer Haus und einer innerhäuslichen Sanierung unterschieden. Ihre besonderen Fertigkeiten können die modernen Varianten vor allem im Innenbereich entfalten, da die Rohre hier deutlich verzweigter sind. Auch gilt es dabei zu unterscheiden, ob es sich um kurzfristige Sanierungsarbeiten aufgrund eines Defekts handelt oder ob es um eine langfristige und nachhaltige Sanierung von Rohren geht, die ein gewisses Alter erreicht haben.

So funktioniert die moderne 
innerhäusliche Abwasserrohrsanierung

Ein Beispiel für die moderne und zerstörungsarme Sanierung ist das Tubus System. Mit ihm werden die alten Rohre als Halterung für die neuen Rohre verwendet. Um diesen Vorgang zu ermöglichen, werden sie in ihrem Inneren mit einem Polyester-Kunststoff ausgekleidet. Auf diese Weise entsteht eine neue und selbsttragende Rohrleitung. Über die bereits vorhandenen Leitungsöffnungen wird schließlich auch der Sprühkopf eingebracht, was bedeutet, dass die alten Rohre nicht zuerst mühsam entfernt werden müssen. Wichtig ist in diesem Fall, dass die Qualität der Rohrsanierung dokumentiert wird, damit sie kontinuierlich kontrolliert werden kann.

Polyester-Kunststoff:
Das ideale Material für das Rohr im Rohr System

Das Tubus System Verfahren setzt auf Polyester-Kunststoff, der styrolfrei, glasfaserverstärkt und korrosionsbeständig ist. Um Lösemittelverluste zu mindern und Reinigungszeiten zu verringern, werden die zwei Komponenten, aus denen der Stoff besteht, im Schlauch miteinander vermischt. Der Anteil an Glasfasern trägt dazu bei, dass das Material selbst unter extremen Temperaturen standhält und keine Strukturschäden erleidet. Zusätzlich ist die Oberfläche resistent gegen Abtragung, beständig gegen aggressive Chemikalien und überaus stoßfest – die idealen Voraussetzungen für die Umgebung, in der die Substanz zum Einsatz kommt.

Rohrsanierung:
So läuft die moderne Abwasserrohrsanierung ab

Um das Rohr zu sanieren, wird der Sprühkopf des Werkzeugs in die Revisionsöffnungen, Sanitäranschlüsse oder eine vorhandene Dachentlüftung in die alte Rohrleitung eingeführt. In mehreren Durchgängen wird der Polyester-Kunststoff auf den Innenflächen der Leitung versprüht. Diese Vorgehensweise trägt dazu bei, ein neues und widerstandskräftiges Abflussrohr zu kreieren, dass eine Wandstärke von zwei bis fünf Millimetern aufweist. Insgesamt sind vier Teilschritte notwendig, um das Rohr mit dem Tubus System zu sanieren.

Im ersten Schritt wird der Abfluss inspiziert. Dazu wird eine Kamera durch das Abwasserrohr gelassen. Diese liefert aufschlussreiches Bildmaterial über den Ist-Zustand des Rohrs. Anschließend werden die Rohre mechanisch gereinigt. So werden Ablagerungen und Verkrustungen entfernt, wodurch das Rohr seinen ursprünglichen Innendurchmesser zurückerhält. Sobald die Rohre getrocknet sind, können sie erneut inspiziert werden, um mögliche defekte Stellen zu finden. Danach wird das Rohr bereits saniert. Zwischen den einzelnen Sprühlagen muss eine Trocknungszeit eingehalten werden, damit das neue Rohr stabil und robust wird. Im letzten Schritt erfolgt die Dokumentation, wobei ebenfalls die Kamera zum Einsatz kommt. Der im Nachhinein aufgenommene Film trägt zur Qualitätssicherung und Projektdokumentation bei.

Das Ergebnis ist ein Rohr im Rohr, bei dem undichte Verbindungen, Löcher, Risse und Korrosionsschäden dem neuen Rohr weichen. Durch das Material, mit dem sie übersprüht werden, halten die alten Rohre weiterhin und dienen als Ummantelung für das neue Rohr. Dieser Vorgang gilt als besonders nachhaltig, da er eine Nutzungsdauer von mindestens 50 Jahren sicherstellt.

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