In wenigen Schritten zur verbesserten Kreditwürdigkeit


Bild von Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay
Bild von Nattanan Kanchanaprat auf Pixabay

Für einen Großteil der Bevölkerung ist das Leben in den letzten Jahren deutlich teurer geworden. Oft liegen Pläne zum Eigenheim oder größeren Anschaffungen daher vorerst auf Eis. Doch manchmal belasten ungeplante Ausgaben die Haushaltskasse. Wenn Waschmaschinen kaputtgehen, das Auto durch den TÜV fällt oder man plötzlich Nachwuchs erwartet, bleibt daher meistens nur die Aufnahme eines Kredits. Um dabei von Angeboten mit möglichst guten Konditionen profitieren zu können, braucht es eine entsprechende Bonität. Sollte es nicht gut um die Kreditwürdigkeit bestellt sein, lässt sich diese glücklicherweise mit einigen Tipps verbessern.

Warum die Bonität so wichtig ist

Wer günstig Kredite aufnehmen oder Ratenzahlungsoptionen und verschiedene Finanzdienstleistungen in Anspruch nehmen möchte, muss in der Regel als kreditwürdig gelten. Um Informationen zur Bonität zu erhalten, fragen Händler, Anbieter und Kreditinstitute diese bei einer Auskunftei ab. Als wohl prominentester Maßstab dient hierzulande das Scoring der Schufa. Die Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung (kurz Schufa), sammelt und bewertet Daten zu finanziellen Transaktionen und Verpflichtungen von Verbrauchern. Der Score selbst wird von der Schufa mit einem Prozentwert zwischen 0 und 100 angegeben. Je höher der Score ist, desto besser fällt die Bonitätswertung aus. Bei einem Scoring von 97,5 % oder höher, gilt das Kreditrisiko als sehr gering, während Verbraucher mit einer Wertung weniger als 80 % kaum noch eine Chance auf einen günstigen Kleinkredit zu guten Konditionen haben. Zwar ist nicht genau bekannt, wie das Scoring im Detail abläuft, aber folgende Faktoren wirken sich immer negativ aus:

  • Regelmäßig ausgereizter Dispokreditrahmen
  • Eine hohe Anzahl an Krediten
  • Hohe Ausgaben im Verhältnis zum Einkommen
  • Häufiger Zahlungsverzug

Selbstauskunft kontrollieren und korrigieren lassen

Auskunfteien wie die Schufa sind jedoch keine Black-Box, weshalb sie Verbrauchern Einblicke in ihre persönliche Bonitätswertung geben müssen. Das Anfordern einer Auskunft, in Form einer Datenkopie, ist kostenlos und normalerweise recht unkompliziert. Die Schufa stellt auf Anfrage einmal im Jahr eine solche kostenlose Auskunft aus. Wer vermutet oder sich sicher ist, als nicht kreditwürdig zu gelten, sollte von dieser Option in jedem Fall Gebrauch machen. Grundsätzlich ist die Kontrolle der Selbstauskunft der erste Schritt zu einer besseren Bonität. Immer wieder kommt es nämlich auch zu Fehlern in der Kredithistorie. Nach Erhalt der Selbstauskunft ist eine gründliche Überprüfung auf Fehler und Unstimmigkeiten daher unerlässlich. Einen besonders großen Fokus sollten Verbraucher dabei auf falsche Einträge oder veraltete Informationen legen. Auskunfteien sind dazu verpflichtet, Fehler umgehend zu korrigieren. Vorsicht ist jedoch bei der Anfrage über externe Serviceanbieter geboten, da manche Dienstleister für die eigentlich kostenlose Datenkopie Gebühren erheben.

Bewusste Haushaltsplanung und Schuldenmanagement

Sofern das Ziel eine nachhaltige positive Bonität sein soll, ist die Erstellung eines detaillierten Haushaltsbudgets dringend notwendig. Auch braucht es einen transparenten Umgang mit bestehenden Schulden, damit diese in einem selbst gesetzten Zeitrahmen abgebaut werden können. Die Haushaltsplanung beginnt mit einer genauen Aufstellung der monatlichen Einnahmen und Ausgaben. Auf der Einnahmenseite sind vor allem Gehälter der Haushaltsmitglieder, aber auch Nebeneinkünfte durch Mieteinnahmen, Schenkungen, Erbschaften oder Verkäufe von Vermögenswerten relevant. Für die Ermittlung der tatsächlichen Höhe an monatlichen Ausgaben sollte ebenfalls eine exakte und präzise Auflistung aller anfallender Kosten angefertigt werden. Dazu zählen die Wohnkosten inklusive Heizung, Gas und Strom sowie Kreditratenzahlungen, Ausgaben für Lebensmittel, Versicherungen und ähnliche Posten.

Idealerweise nehmen Verbraucher im Anschluss noch eine Priorisierung der Ausgaben vor, sodass klar ist, wo Einsparungen möglich sind. Das Ziel muss sein, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel besser und effizienter zu nutzen. Im letzten Schritt steht deshalb die Entwicklung eines klaren Schuldenabbauplans mit einem Fahrplan für die konsequente Umsetzung an.

Anzahl der Kredite reduzieren

Für die Wertung bei der Schufa und anderen Auskunfteien gilt immer: je weniger Kredite, desto besser. Daher kann die Reduzierung laufender Kredite über das Prinzip der Umschuldung ein wichtiger Schritt zur Verbesserung des persönlichen Bonitäts-Scores sein. Bei der Umschuldung wird ein neuer Kredit aufgenommen, um einen laufenden zu begleichen. Das ist oft dann sinnvoll, wenn laufende Kredite zu ungünstigen Konditionen abgeschlossen wurden, aber auch, um die Gesamtzahl an Krediten zu reduzieren. Nicht alle Kredite eignen sich gleichermaßen für eine Umschuldung. Verbraucher sollten zuerst laufende Kredite und Darlehen begleichen, die mit hohen Zinssätzen belastet sind. Wichtig ist außerdem, alle mit der Umschuldung verbundenen Kosten zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass die Einsparungen die Aufwendungen überwiegen.

Raten und Rechnungen pünktlich begleichen

Eine gute Bonitätswertung ist nur dann aufrechtzuerhalten, wenn Kreditraten und Rechnungen ausnahmslos pünktlich beglichen werden. Kreditgeber und Gläubiger beurteilen die Zuverlässigkeit eines Schuldners maßgeblich anhand seiner Zahlungshistorie. Deshalb wiegt dieser Aspekt im Rating von Auskunfteien besonders schwer. Um Zahlungsziele nicht zu verpassen, kann das Erteilen von Einzugsermächtigungen sinnvoll sein. Auch viele Zahlungsdienstleister bieten praktische Autopay-Funktionen an. Sollte eine pünktliche Zahlung aufgrund von Liquiditätsengpässen voraussichtlich nicht möglich sein, ist schnelles Handeln gefragt. Schuldnerberater raten dazu, umgehend Kontakt mit dem Gläubiger aufzunehmen. Viele Gläubiger sind bereit, flexible Zahlungspläne zu vereinbaren, wenn ein nachvollziehbarer Grund vorliegt und sie über die Situation informiert sind.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert