So wirkt sich das Coronavirus auf Sportveranstaltungen aus


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Kaum ein Thema beschäftigt die Welt heute so sehr wie das Coronavirus: Die Medien sind voll von neuen Berichten, die Erkrankung macht vor kaum einem Lebensbereich halt. Selbst wenn man sich nicht damit infiziert hat, kann es sein, dass man von den Auswirkungen direkt betroffen ist. Zum Beispiel wenn man sich schon vor langer Zeit einen Startplatz für ein Sportevent gesichert hat oder sich schon seit Monaten auf die Fußball Europameisterschaft freut.

Wie es mit der Fußball Europameisterschaft aussieht

Fußballfans in aller Welt zittern: Wie der Virus sich auf die Europameisterschaft, die von 12. Juni bis 12. Juli 2020 stattfinden sollte, auswirkt ist bis heute noch nicht vollständig klar. Als neuen Termin hat der Europäische Fußballverband den Zeitraum vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2021 vorgeschlagen. Eines ist klar: in der jetzigen Situation erweist sich der Modus der Austragung eindeutig als Nachteil. Doch als der damalige UEFA Präsident Michel Platini im Jahr 2012 seine Idee äußerte, das Event nicht wie bisher an einem Ort oder in benachbarten Ländern, sondern europaweit auszutragen, war von dem Corona Virus noch jahrelang nicht die Rede. Zurzeit bewerten es manche Experten als Risiko, die Mannschaften in 12 unterschiedlichen Stadien spielen zu lassen. Immerhin ist mit der Teilnahme an dem Turnier rege Reisetätigkeit verbunden. Zwar spielt die deutsche Mannschaft in der Vorrunde ausschließlich in München, sie empfängt allerdings Teams, die vorher in auch in Budapest ihre Matches absolvierten. Hauptaugenmerk liegt aktuell auf Italien, dem aktuell am meisten betroffenen Land Europas: Die Gegner Wales, die Schweiz und die Türkei werden im Heimstadion in Rom empfangen.

Beim UEFA Kongress Anfang März hieß es von Seiten des Veranstalters, man sei für alle Eventualitäten gerüstet. Aktuell stehe der Fokus auf den bevorstehenden Playoffs, die noch im März stattfinden. Im Rahmen der Spiele werden die letzten vier Mannschaften ermittelt, die zur EM 2020 (2021) fahren. FIFA Präsident Gianni Infantino rief zur Besonnenheit auf, Panikmache sei fehl am Platz. Vielmehr ginge es darum, dass jedes Land die Risiken genau untersucht. Da die Zahlen der Infizierten in den für die Playoffs qualifizierten Teams Slowakei, Schottland, Norwegen, Georgien, Island, Bosnien, Bulgarien und Nordmazedonien sehr gering sind, geht man nach aktuellem Stand davon aus, dass sie planmäßig stattfinden können. Dennoch setzte Schottland ein klares Signal: Die Trainer bleiben aus Angst vor einer Ansteckung der Auslosung für die Nations League fern.

Momentan möchte noch niemand an eine Absage oder Verschiebung denken. Das liegt vermutlich daran, dass diese für die UEFA einen schweren finanziellen Schaden bedeutet würde. Zwar wären die einzelnen Verbände durch Versicherungen weitgehend geschützt, doch was mit den entgangenen Einnahmen aus Sponsorenverträgen und Werbeeinschaltungen passiert kann niemand abschätzen.

Auswirkungen von Corona auf Ausdauersportarten

Zigtausende Läufer in aller Welt bereiten sich jedes Jahr auf einen Marathon vor. Viele von ihnen trainieren pulsorientiert und achten auf Puls und Blutdruck, um Anzeichen für Übertraining sofort zu erkennen. Im Sportuhr- und Blutdruckmessgerät Test überzeugen sie sich von den Vor- und Nachteilen verschiedener Modelle und halten ihren Trainingsplan strikt ein um sich am Tag X in Höchstform zu präsentieren.

Diese Taktik ging allerdings beim Tokyo Marathon dieses Jahr für 38.000 Hobbyläufer nicht auf: Sie mussten nämlich wegen des Corona Virus zu Hause bleiben. Zwei Wochen vor dem geplanten Termin erhielten sie die Information, dass die Teilnahme nur rund 200 Elite Athleten vorbehalten war. Hier noch einige andere Events im Ausdauersport, die wegen Corona nicht stattfanden:

  • In Paris wurde Anfang März der Halbmarathon nur 24 Stunden vor dem Start abgesagt. Grund dafür war eine Verordnung für Großereignisse, mit der die französische Regierung auf das Virus reagiert. Demnach sollen bestimmte Freiluft Events und Veranstaltungen in einer Halle mit mehr als 5.000 Zusehern nicht mehr abgehalten werden.
  • Auch der Start in die World Triathlon Serie, die von 5. bis 7. März hätte stattfinden sollen, wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.
  • Abgesagt wurde das World Tour Radrennen Stade Bianche: Es führt durch die Toskana und somit durch ein besonders von Corona betroffenes Gebiet. Ein Ersatztermin steht noch nicht fest.

Geisterspiele aus Schutz vor Corona

Eine Alternative zur Absage von Events ist sie unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. Das ist bereits in mehreren Sportarten so geplant. In Italien sollen bis auf weiteres viele Sport Events ohne Zuseher stattfinden. Das betrifft ganz aktuell die Europacupspiele von Juventus Turin gegen Olympique Lyon am 17. März und das Zusammentreffen von Inter Mailand und Getafe zwei Tage später.

Auch vor dem Skizirkus macht Corona nicht halt. Das von 18. bis 22. März angesetzte Weltcupfinale in Cortina d´Ampezzo soll zwar nicht abgesagt werden, jedoch ohne Publikum stattfinden. Die Euro-League Spiele im Basketball mit italienischer Beteiligung werden ebenfalls vor leeren Rängen ausgetragen.

Was bleibt dem Sportfan? Darauf zu hoffen, dass die weitere Ausbreitung vermieden werden kann und so bald wie möglich greifende Medikamente gefunden werden. Bis dahin machen sie es sich vor dem Fernseher gemütlich und verfolgen Events am Sofa zu Hause. Aktive Sportler trainieren eifrig weiter und vergessen ebenso wenig wie der Rest der Bevölkerung nicht auf regelmäßiges Händewaschen.

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