Rücken gut, alles gut: Lebensqualität steigt, wenn die Haltung stimmt


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Rückenleiden sind inzwischen zur Volkskrankheit geworden immer mehr Menschen arbeiten nicht mehr in körperlich anstrengenden Positionen, sondern verbringen den größten Teil ihres Tages in sitzender Haltung. Die Folge sind Verspannungen und Fehlhaltungen, die alljährlich 20.000 Deutsche wegen Rückenschmerzen zum Arzt gehen lässt, die an 70 % aller wiederkehrenden Kopfschmerzen Schuld sind und sogar für 10 % aller Darmkrebsfälle verantwortlich gemacht werden.

Muskulatur braucht Bewegung: Auch im Sitzen

Achtstundentage im Büro, Überstunden, in der Freizeit Computerspiele oder Surfen – da fehlt einfach die Bewegung. Durch den mangelnden Reiz wird die Muskulatur geschwächt, die Haltung lässt nach und es bilden sich Verspannungen. Dauerhaft verkrampfte Muskulatur kann Wirbel im Nackenbereich und im Lendenbereich aus ihrer natürlichen Haltung drücken, die Folge sind geklemmte Nerven und unerträgliche Schmerzen bis hin zu zweiteiligen Bewegungseinschränkungen. Die Techniker Krankenkasse führt in ihrem Bericht 269.520 Fälle von Rückenleiden für das Jahr 2015 an, die zu im Schnitt 13 Fehltagen in Folge am Arbeitsplatz geführt haben. Die Rückenleiden standen 2015 auf Platz 3 der häufigsten Krankmeldungen. Damit ist klar: Das ist kein kleines Problem, sondern ein Wirtschaftsfaktor.

Der Rücken macht den größten Teil der Längsachse des Körpers aus, ist gleichzeitig mit einer enormen Anzahl von Muskeln und Muskelgruppen durchsetzt, die in alle Richtungen verlaufen. Diese Muskulatur stützt das Skelett. Stimmt etwas mit der Rumpfmuskulatur nicht, kann das Auswirkungen auf die Extremitäten haben. Denn bei jeder Bewegung spielen viele Muskelgruppen des Körpers zusammen. Stillsitzen lässt diese Muskulatur verkümmern und führt zu Verspannungen. Besser sind Möbel, die bewegtes Sitzen erlauben.

Höhenverstellbares Mobiliar und die richtige Ausrichtung des Computers

Menschen sind unterschiedlich groß und benötigen daher individuell einstellbare Sitzmöbel. Bürosessel müssen höhenverstellbar sein, die Rückenlehne muss sich der Wirbelsäule anpassen und sollte wippen können. Ideal eingestellt ist der Stuhl, wenn im entspannten Sitzen die Knie einen 90° Winkel bilden und die Fußsohlen auf dem Boden aufstehen. Die Armlehnen sollten die Unterarme so halten, dass die Schultern entspannt hängen und der Ellenbogen ebenfalls einen Winkel von 90° bildet.

Die Tischhöhe stimmt dann, wenn die Unterarme bei entspannten Schultern und bereits erwähntem 90° Winkel im Ellenbogen aufliegen können. Außerdem sollte unter dem Tisch genug Platz sein, um die Beine gegebenenfalls auszustrecken. Der Computerbildschirm muss so angebracht sein, dass der Blick bei gerade ausbalanciertem Kopf knapp über den oberen Bildschirmrand hinweg in die Ferne gehen kann. Idealerweise befindet sich hinter dem Bildschirm ein Fenster mit Fernsicht, so dass auch die Augen öfter entspannen können und keine Kurzsichtigkeit entwickelt wird.

Die Pausen sind wichtig

Wer am Computer arbeitet, sollte öfters die Sitzhaltung wechseln. Dynamisches Sitzen ist ausdrücklich erwünscht, Strecken und Dehnen ebenfalls. Wichtig ist, dass niemand mehrere Stunden am Stück stillsitzt. Pausen, in denen man aufsteht und herumgeht, sind wichtig, insbesondere für die Haltung des Rückens. Wer die Möglichkeit hat, sollte hin und wieder am Stehschreibtisch arbeiten.

Nach Feierabend sollte Ausgleichssport auf dem Programm stehen. Gute Sportarten sind solche, die den gesamten Bewegungsapparat fordern. Joggen mag zwar mit Kollegen Spaß machen, bietet aber für den Rumpf zu einseitige Bewegungen. Tennis, Badminton, Bouldern und Klettern sowie die Kampfsportarten sind da besser geeignet. Tanzen, Schwimmen und Leichtathletik bieten ebenfalls einen guten Ausgleich. Allerdings ist einmal wöchentlich Sport nicht ausreichend. Ein ordentliches Workout sollte etwa zweimal wöchentlich stattfinden, Bewegung für den ganzen Körper dagegen darf gerne täglich sein.

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