Spannende Panoramarouten Europas mit dem Wohnmobil


Wer einmal mit dem Wohnmobil durch Europa gereist ist, kennt dieses besondere Gefühl: Die Freiheit, morgens aufzuwachen und spontan zu entscheiden, wo die Reise als Nächstes hinführt. Besonders faszinierend wird so eine Tour, wenn die Strecke selbst zum Erlebnis wird – wenn sich Serpentinen durch alpine Landschaften schlängeln, Küstenstraßen spektakuläre Ausblicke bieten oder historische Pässe Geschichten aus vergangenen Zeiten erzählen.

Europa bietet eine erstaunliche Vielfalt an Panoramarouten, die wie geschaffen sind für Wohnmobilreisende. Von mediterranen Küsten bis zu nordischen Fjorden, von alpinen Höhenstraßen bis zu vulkanischen Landschaften – die Auswahl ist riesig. Doch welche Routen lohnen sich wirklich? Und worauf sollte man bei der Planung achten?

Bild von Siggy Nowak auf Pixabay

Die Atlantikstraße in Norwegen

Die Atlantikstraße zwischen Molde und Kristiansund zählt zu den spektakulärsten Küstenstraßen weltweit. Auf nur acht Kilometern verbindet sie mehrere kleine Inseln durch acht Brücken, die sich elegant über das Meer schwingen. Die berühmteste ist die Storseisundet-Brücke, die so geschwungen ist, dass sie aus bestimmten Winkeln wie eine Straße ins Nichts wirkt.

Die Route ist technisch anspruchsvoll genug, um spannend zu sein, aber nicht so herausfordernd, dass sie Stress verursacht. Wer im Herbst fährt, erlebt oft dramatische Wetterwechsel – die Wellen peitschen gegen die Brücken, während wenige Kilometer weiter die Sonne durchbricht. Für Wohnmobile gibt es entlang der Strecke mehrere geeignete Stellplätze, allerdings sollte man in der Hochsaison unbedingt früh ankommen.

Großglockner Hochalpenstraße in Österreich

Diese 48 Kilometer lange Panoramastraße führt durch den Nationalpark Hohe Tauern und bietet 36 Kehren sowie Steigungen bis zu zwölf Prozent. Die Maut ist nicht gerade günstig, aber die Aussicht auf den Großglockner, Österreichs höchsten Berg, entschädigt für jeden Euro. Wer einen ersten Überblick über verschiedene Reiseziele und Routen in Europa sucht, findet auf campstar.com praktische Informationen zur Fahrzeugauswahl und Routenplanung.

Wichtig: Die Straße ist nur von Mai bis Oktober geöffnet und hat Größenbeschränkungen. Wohnmobile bis 3,5 Tonnen und einer Höhe von maximal 3,3 Metern kommen problemlos durch. Die Kaiser-Franz-Josefs-Höhe auf 2.369 Metern ist der perfekte Stopp – hier gibt es Parkplätze speziell für größere Fahrzeuge und ein Restaurant mit Panoramaterrasse.

Amalfiküste in Italien

Die SS163 zwischen Sorrento und Salerno ist nichts für schwache Nerven. Die schmale Straße windet sich an steilen Klippen entlang, während unten das türkisblaue Mittelmeer glitzert. Positano, Amalfi und Ravello sind die Highlights, aber auch die zahlreichen kleinen Buchten und versteckten Strände lohnen einen Stopp.

Mit dem Wohnmobil erfordert diese Route Konzentration. Die Straße ist oft nur für ein großes Fahrzeug breit, Ausweichstellen sind selten. Am besten fährt man außerhalb der Hauptsaison – im Mai oder September ist deutlich weniger Verkehr. Stellplätze sind Mangelware und teuer, aber die Gemeinde Maiori bietet einen gut ausgestatteten Platz mit direktem Strandzugang.

Die Ringstraße in Island

Islands Ring Road, die Route 1, umrundet die gesamte Insel auf 1.332 Kilometern. Wasserfälle wie der Seljalandsfoss und Skógafoss liegen direkt an der Strecke, ebenso schwarze Lavastrände, dampfende Geothermalgebiete und riesige Gletscherzungen. Das Besondere: Die Landschaft ändert sich ständig – von grünen Küstenebenen im Süden zu kargen Hochlandwüsten im Nordosten.

Island ist ein Traum für Wohnmobilreisende, allerdings mit Einschränkungen. Wildes Campen ist strikt verboten, dafür gibt es ein dichtes Netz an offiziellen Campingplätzen. Die Infrastruktur ist hervorragend, inklusive spezieller Entsorgungsstationen.

Route Napoléon in Frankreich

Diese historische Route führt in Frankreich von Cannes nach Grenoble und folgt dem Weg, den Napoleon 1815 nach seiner Rückkehr von Elba nahm. Die 325 Kilometer schlängeln sich durch die französischen Alpen, vorbei an Lavendelfeldern, mittelalterlichen Dörfern und durch duftende Kiefernwälder.

Der Abschnitt zwischen Castellane und Digne-les-Bains ist besonders spektakulär – hier fährt man durch die Schluchten des Verdon, oft als „Grand Canyon Europas“ bezeichnet. Die Straße ist gut ausgebaut und für Wohnmobile problemlos befahrbar. In den höheren Lagen kann es aber selbst im Sommer kühl werden, entsprechende Kleidung gehört also ins Gepäck.

Das Erlebnis zählt

Am Ende geht es bei Panoramarouten nicht nur um die perfekte Aussicht oder den spektakulärsten Pass. Es sind die kleinen Momente, die hängen bleiben: Der Geruch von Pinien an der Amalfiküste, das Donnern eines isländischen Wasserfalls, die Stille auf einem norwegischen Rastplatz mit Blick auf das Nordmeer. Mit dem Wohnmobil wird die Reise selbst zum Ziel – und genau darin liegt der besondere Reiz dieser Fortbewegungsart.

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