Geschäftskonto: Worauf beim Firmenkonto achten?


Kapitalgesellschaften müssen per Gesetz über ein Firmenkonto verfügen. Für Freiberufler und Einzelunternehmen gilt diese Vorschrift nicht. Nichtsdestotrotz kann es sich als ratsam erweisen, ein Firmenkonto einzurichten. Denn auf diese Weise gelingt es schnell und einfach, die privaten und beruflichen Finanzen klar zu trennen. Bei einer Prüfung durch das Finanzamt wird so das Risiko einer Schätzung der Gewinne und Ausgaben vermieden.

Die Herausforderung: Wer ein Business-Konto eröffnen möchte, dem bietet sich eine große Auswahl an Konten verschiedener Anbieter. Diese zeichnen sich durch unterschiedliche Preise und Funktionen aus. Deswegen sollten Interessierte sich nicht blindlings für ein Angebot ihrer Hausbank entscheiden, sondern mehrere Anbieter vergleichen und das beste Preis-Leistungsverhältnis ermitteln.

Doch wann benötigen Gewerbetreibende ein Firmenkonto? Wie teuer fällt dieses aus und welche Aspekte sind zu berücksichtigen?

Bild von Raten-Kauf auf Pixabay
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Wann brauche ich ein Firmenkonto?

Ein Geschäftskonto wird auch als Geschäftsgirokonto oder Gewerbekonto bezeichnet. Das Business-Konto richtet sich an Gewerbetreibende und Unternehmen sowie Freiberufler. Ein privates Girokonto als Geschäftskonto zu verwenden, ist unter bestimmten Voraussetzungen zwar möglich. Allerdings raten Steuerberater von dieser Vorgehensweise ab. Zum anderen untersagen die AGB der Banken die Nutzung eines privaten Girokontos für geschäftliche Zwecke.

Ein weiterer Nachteil: Werden private und geschäftliche Finanzen vermischt, führt dies zu einem hohen Verwaltungsaufwand. Nutzer verlieren leicht die Übersicht und müssen viel Zeit und Energie in die Buchhaltung investieren.

Das bedeutet: Ein Firmenkonto bietet für jedermann Vorteile, der selbstständig oder freiberuflich tätig ist, eine GmbH leitet oder ein Einzelunternehmen führt. Gleiches gilt für Vereine. Sie eröffnen sich durch die Verwendung eines Business-Kontos die Chance, ihre Finanzen rechtskonform zu verwalten und die Fehlerquote zu minimieren.

Durch das Geschäftskonto gelingt es Einzelunternehmen wie Selbstständigen und Freiberuflern, Personengesellschaften wie einer GbR und Kapitalgesellschaften wie einer GmbH, einen professionellen Eindruck bei Geschäftspartnern und Lieferanten zu erwecken. Zudem erhalten die Nutzer eines Firmenkontos in der Regel Zugang zu Services, die speziell für Unternehmer konzipiert wurden.

Gründer und Co. sollten von Beginn an auf eine klare Trennung der privaten und geschäftlichen Finanzen achten. Um mit einem kostenlosen Geschäftskonto starten zu können, müssen diese keine Bank mehr aufsuchen. Denn die Kontoeröffnung erfolgt heute einfach und bequem über das Internet.

Was kostet ein Geschäftskonto?

Die Kosten für das Geschäftskonto variieren je nach Anbieter. Üblicherweise belaufen sich die Grundgebühren auf 0 Euro bis 249 Euro pro Monat. Neben den Grundkosten, darunter die Kontoführungsgebühr und die Gebühr für Transaktionen wie Überweisungen, sollten Interessierte unter allen Umständen versteckte Kosten berücksichtigen. Gleiches gilt für Kontodienstleistungen, die extra berechnet werden.

Ein kostenloses Geschäftskonto kann dazu beitragen, die Betriebskosten zu minimieren. Dies wird insbesondere für Start-ups und KMU empfohlen. Aber auch Kleinunternehmer und Freiberufler können von einem kostenlosen Business-Konto profitieren.

Doch Vorsicht: Bei manchen Anbietern belaufen sich die Grundgebühren zwar auf 0 Euro. Alle weiteren Funktionen dagegen müssen bezahlt werden. Fallen die Kosten in diesem Kontext höher aus als bei anderen Anbietern, führt die Kontonutzung zu keiner finanziellen Entlastung. Vielmehr entstehen Zusatzkosten.

So berechnen manche Banken beispielsweise für die ersten Überweisungen keine Gebühr. Alle weiteren Überweisungen, Zugänge und Zahlungen dagegen müssen einzeln bezahlt werden. Langfristig sind die Nutzer somit gezwungen, zu einem kostenpflichtigen Geschäftskonto des Anbieters zu wechseln oder sich an Mitbewerber zu wenden.

Experten raten deswegen dazu, ein besonderes Augenmerk auf die Qualität, die Zuverlässigkeit und den Produktumfang derjeweiligen Bank zu legen und erst im zweiten Schritt über ein kostenloses Business-Konto nachzudenken.

Worauf beim Geschäftskonto achten?

Wer ein Geschäftskonto eröffnen möchte, steht vor der Qual der Wahl. Die Vielzahl an Anbietern und Angeboten kann sich dabei als Herausforderung erweisen. Interessierte sollten sich bewusst sein, dass das Geschäftskonto die Basis für eine gesunde finanzielle Lage eines jeden Unternehmens bildet.

So ist zu berücksichtigen, welche Kosten im Rahmen der Kontoeröffnung entstehen und welche Zusatzleistungen Geld kosten. Wie schnell kann das Konto eröffnet werden? Und ist dies online möglich oder ist ein Besuch vor Ort empfehlenswert? Insbesondere schnell wachsende Unternehmen benötigen sofort Zugriff auf das neue Konto, weshalb der Verifizierungsprozess kurz und unkompliziert ausfallen sollte.

Darüber hinaus ist abzuwägen, ob das Konto den persönlichen Anforderungen gerecht wird und welche Funktionen zu welchen Preisen zur Verfügung stehen. Bei den Funktionen kann es sich um den Zahlungsverkehr (inklusive Echtzeitüberweisungen, SWIFT-Überweisungen und SEPA-Lastschriften) handeln. Auch eine integrierte Buchhaltung wie lexoffice oder sevDesk können sich in einigen Fällen als vorteilhaft erweisen. Zu berücksichtigen sind ferner DATEV-Schnittstellen, Unterkonten, Firmenkarten, Kredite für Selbstständige und Firmenkredite.

Auch die Sicherheit ist von hoher Bedeutung. Kann das Geld dem Anbieter anvertraut werden und welche Sicherheitsvorkehrungen trifft dieser? Die Zwei-Faktor-Authentifizierung und die SSL-Verschlüsselung gehören mittlerweile zum Standard. Zudem sollte der Anbieter regelmäßig Sicherheitsaudits durchführen, um Sicherheitslücken der Banking-Software kurzfristig zu schließen. Denn die Cybersicherheit spielt hier eine zentrale Rolle, um Zugriffe Dritter auf das Geschäftskonto zu vermeiden.

Interessierte sollten die Richtlinien des Anbieters überprüfen. So können diese feststellen, welche Vorgehensweise die Bank im Falle eines Betruges vorsieht und welche Schritte Kontonutzer ergreifen müssen.

Überdies sollten sich Interessierte die Frage stellen: Wie hochwertig fällt der Service aus? Dieser ist nämlich unerlässlich für einen reibungslosen Zahlungsverkehr. Existiert ein Chat oder können Nutzer telefonisch mit Servicemitarbeitern in Kontakt treten?

Die Kontoeröffnung beim Geschäftskonto

Um ein Geschäftskonto eröffnen zu können, müssen Interessierte einige Unterlagen einreichen. Auf diese Weise weisen sie ihre Identität nach und liefern dem Anbieter notwendige Informationen über das jeweilige Unternehmen.

Wie viele und welche Unterlagen die Bank anfordert, hängt in der Regel von der Rechtsform des Unternehmens ab. Häufig müssen der Handelsregisterauszug, der Gesellschaftsvertrag und der Lichtbildausweis des Geschäftsführers eingereicht werden.

Bietet die Bank digitale Dienste an und kann die Kontoeröffnung online erfolgen, ersparen sich Interessierte den Weg zur örtlichen Filiale am Unternehmensstandort Hamburg. So kann die Eröffnung und Verifizierung innerhalb weniger Minuten erfolgen.

Das Fazit – So finden Selbstständige und Co. das passende Geschäftskonto

Welche Bank eignet sich am besten für das Geschäftskonto? Diese Frage stellen sich zahlreiche Selbstständige, Freiberufler, Geschäftsführer und Unternehmer, die ihre beruflichen Finanzen klar von ihren privaten Einkünften trennen möchten.

Um die passende Wahl zu treffen, können Interessierte einen praktischen Anbieter-Vergleich im Internet nutzen. Auf diese Weise verschaffen sich diese einen schnellen Überblick über die Leistungen und Preise verschiedener Anbieter. Auch die Hausbank kann eine mögliche Wahl darstellen. Jedoch gilt in jedem Fall: Die Entscheidung sollte im Einzelfall und im Hinblick auf die individuellen Anforderungen und Bedürfnisse getroffen werden.

Eine günstige Möglichkeit, die Betriebseinnahmen und -ausgaben zu verwalten, stellt ein kostenloses Business-Konto dar. Hier ist jedoch darauf zu achten, dass benötigte Zusatzfunktionen zum kleinen Preis zur Verfügung stehen.

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