Auch Ärzte in Hamburg nehmen Fangprämie an
Hamburg, den 23.05.2012 um 13:00 Uhr
Ein schon lange bekanntes Problem ist, dass Ärzte von Krankenhäusern und Fachkollegen Extra-Honorare angeboten bekommen, wenn sie ihre Patienten dorthin überweisen. Nun wurden auch in Hamburg einige Fälle bekannt.
Wie eine im Auftrag der gesetzlichen Krankenkassen gegebene Studie der Universitätsklinik in Halle-Wittenberg ergeben hat, bezeichnet jeder fünfte niedergelassene Arzt, jede 4 Klinik und jeder zweite Apotheker und Optiker eine Überweisung gegen Entgelt als übliche Handlung. Jedoch ist es illegal sogenannte Fang- oder Zuweisungsprämien entgegen zu nehmen.
Jetzt bestätigte die Hamburger Leiterin des Krankenkassenverbandes vdek, Kathrin Herbst, dass nun auch dutzende Fälle in Hamburg bekannt wurden. Ärzte schickten ihre Patienten, gegen ein Extra-Honorar, zu ausgewählten Krankenhäusern und Kliniken sowie zu zahlenden Anbietern, die nicht im medizinischen Sektor tätig sind (Apotheken, Optiker etc.).
Besonders belohnen Hamburger Kliniken „ihre“ Ärzte mit Prämien, wenn es um planbare Operationen geht, da sie daraus den meisten Profit schlagen. Diese illegalen Einnahmen wurden fälschlicher Weise als Entgelt für Studien mit Patienten verschleiert, doch für diese zweifelhaften Handlungen wurden bereits Strafzahlungen verhängt.
Es bleibt abzuwarten, wie der Staat, respektive die Behörden, auf dieses Verhalten reagieren. Bei der Überweisung von Patienten sollte die Fachkenntnis und die Expertise des jeweiligen Anbieters in Vordergrund stehen – und nicht die Höhe der Fangprämie.
ps/ph – hamburgportal
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