Ist die Mietpreisbremse in Hamburg gescheitert?


Die Mietpreisbremse zog in Hamburg vor einiger Zeit viel Aufmerksamkeit auf sich. Viele Bürger sehnten sie gerade deshalb so herbei, weil es in den vergangenen Jahren immer schwerer geworden war, in der Stadt bezahlbaren Wohnraum zu finden. Nun ist das entsprechende Gesetz seit einiger Zeit in Kraft und dennoch haben sich die Sorgen der Hamburgerinnen und Hamburger nicht verflüchtigt. Ist dieses Vorhaben, das vor allem im Wahlkampf immer wieder propagiert wurde, gescheitert?

Neuer Wohnraum in Hamburg

 

Wie funktioniert die Mietpreisbremse in Hamburg?

Tatsächlich lässt sich das Prinzip der Mietpreisbremse in Hamburg recht leicht verstehen. Für jede neue Anmietung einer Wohnung oder eines Hauses gilt, dass der Preis nicht mehr als zehn Prozent über dem örtlich üblichen Mietpreis liegen darf. Die Unterschiede, die sich nach dem jeweiligen Prestige der Viertel richten, wurden hier also bereits mit in die Betrachtung einbezogen. Grundsätzlich hört sich dies nach einem guten Plan an, denn so wäre es den Mietern nur noch im Rahmen dieses Gesetzes möglich, die Mieten zu erhöhen.

Ausflüchte und Ausnahmen

Auf den ersten Blick bringt die Mietpreisbremse nur wenig Positives für die Vermieter mit sich. Am Ende gibt es jedoch zahlreiche Punkte, an denen eine Ausnahme von der Regel im Gesetz fest verankert ist. So konnte die Bremse nicht auf Wohnungen angewandt werden, die erst nach dem 1. Oktober 2014 zum ersten Mal genutzt oder vermietet wurden. Auch können die Vermieter eine Modernisierung der Wohnung durchführen lassen, die sie von der Verbindlichkeit des Gesetzes befreit. Danach dürfen sie die Miete wieder auf einen von ihnen frei nach dem Empfinden festgelegten Betrag anheben. Zudem ist ein Neuvermieter nicht verpflichtet, die Miete zu senken, wenn sie sich bereits vor der Einführung der Mietpreisbremse auf einem hohen Niveau befand. Infolge dessen nutzen die Vermieter diese Lücken findig aus und kreieren so eine Situation, in der sie selbst relativ frei darüber entscheiden dürfen, wie viel Miete verlangt wird. Gerade in den zentralen und teuren Vierteln sind so Gegenden entstanden, in denen es für den Normalverdiener schon lange nicht mehr möglich ist, noch an bezahlbaren Wohnraum zu kommen.

Die Punkte in der Übersicht:

  • Erstvermietung nach dem 01. Oktober 2014

  • Zwischenzeitliche Modernisierung der Mietswohnung

  • Bei Zinshauskauf darf der bestehende Mietpegel übernommen werden, auch wenn dieser hoch ist

  • Mietpreisbremse betrifft nur unmöblierte Wohnungen (Wohnungen werden folglich möbliert vermietet)

In Hamburg herrscht weiterhin ein starker Bevölkerungszuwachs, wodurch immer mehr Wohnungen nachgefragt werden. Die Nachfrage übersteigt das Angebot, die Ertragsaussichten sind trotz der Mietpreisbremse weiterhin positiv und die Mietpreisbremse kann von den Vermietern teilweise umgangen werden. Dadurch lohnt sich eine Investition in Hamburger Zinshäuser weiterhin. Eine der ersten Adresse auf dem Zinshausmarkt ist der Hamburger Immobilienmakler GUSTAFSEN & CO. Das inhabergeführte Unternehmen ist auf Zinshäuser in und um Hamburg sowie Wohnimmobilien in den exklusiven Stadtteilen in Alster- und Elbnähe spezialisiert.

Die Bilanz der Mietpreisbremse

Tatsächlich zeigte der Versuch der Mietpreisbremse, der von der Bundesregierung im Sommer 2015 unternommen wurde, dass durchaus Möglichkeiten vorhanden sind, um gegen die aktuelle Situation vorzugehen. Dabei ist es aber auch wichtig, nun neue Wege zu suchen, um die Situation in den Griff zu bekommen. Denn zwar konnte die Steigung der Miete in manchen Bereichen verlangsamt werden, doch zugleich gibt es nach wie vor den allgemeinen Trend, der die Kosten für den Wohnraum in die Höhe treibt. Es wird also ein Mittelweg gesucht, der zum einen die Bürger zufriedenstellt, die sich den Wohnraum wieder leisten können möchten. Auf der anderen Seite müssen auch die Rechte der Immobilienbesitzer und Vermieter mit einbezogen werden. Der freie Markt muss gerade im Bereich der Mieten nicht gänzlich kontrolliert, sondern nur zunehmend reguliert werden. Damit könnte der Staat seine Wirkung wahrnehmen und für faire Verhältnisse sorgen.

Die Situation ist schwierig. Immobilien sind bei dem aktuellen Niedrigzinsniveau eine beliebte Kapitalanlage. Entsprechend steigen die Nachfrage nach Immobilien und die Immobilienpreise. Um eine Rendite zu erwirtschaften, bleibt dem Anleger oft nur die Erhöhung der Miete.

Auf der anderen Seite stehen die Mieter, die gern zentral und günstig wohnen wollen. Besonders betroffen sind Studenten, Auszubildende und Arbeitssuchende. Letztendlich kann diskutiert werden, ob der Staat hier regulierend in den freien Markt eingreifen sollte. Möglich ist, dass ab einem bestimmten Mietzinsniveau Wohnungen leer stehen bleiben, weil der Mittelschicht einfach die finanziellen Mittel fehlen. Die nächsten Jahre werden zeigen, ob sich der Markt reguliert und es eine Immobilienblase gibt.

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