Neueröffnung eines Restaurants – worauf kommt es an?


Photo by Louis Hansel - Restaurant Photographer on Unsplash
Photo by Louis Hansel – Restaurant Photographer on Unsplash

Ein Restaurant übernehmen: Worauf kommt es bei der Neueröffnung an?

Die Gastronomie musste während der Corona-Krise nicht nur in Hamburg schwere Nackenschläge wegstecken. Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen ließen Restaurants, Bars und Cafés verwaisen. In vielen Fällen brach mehr als 90 % der Kundschaft weg. Die Versorgung der Bevölkerung mit leckerem Essen fiel mehr und mehr in die Hände der Lieferdienste.

Eine Krise ergibt in der Regel auch neue Chancen. Viele Wirte gaben ihr Geschäft auf und so stehen derzeit zahlreiche Etablissements leer. Das eröffnet die Möglichkeit, ein eingesessenes Restaurant zu pachten, und das zu relativ günstigen Konditionen. Aussterben wird die Gastronomie nicht, ist sie doch eines der ältesten Gewerbe der Welt. Eine Neueröffnung will allerdings gut überlegt sein. Es werden zukünftig abgewandelte Konzepte benötigt, um einen florierenden Betrieb zu gründen und den Traum der eigenen Selbstständigkeit zu verwirklichen.

Warum wird das Lokal verkauft?

Natürlich trägt derzeit das Virus einen großen Anteil daran, wenn ein Lokal aufgegeben wurde. Doch oft spielen andere Gründe eine Rolle. Diesen gilt es auf den Grund zu gehen, bevor ein Pachtvertrag unterschrieben wird. Es empfiehlt sich dabei, nicht nur mit dem Vorpächter, sondern auch mit dem Eigentümer der Lokalität zu sprechen. Ein konfliktbeladenes Verhältnis mit der engsten Nachbarschaft, meist begründet mit Lärmbelästigung, führt zu Stress und nicht selten zu Umsatzeinbußen. Vielleicht steht in Kürze die Eröffnung eines neuen Restaurants in der unmittelbaren Nähe an, welches eine fatale Konkurrenzsituation darstellen würde.

Der Ruf eines Restaurants in der Region ist ein wichtiges Argument für oder gegen eine Übernahme. Der Versuch, einen schlechten Ruf wieder auszubügeln, kann eine sehr schwierige Aufgabe sein. Diese und weitere Gründe sind im Vorfeld auszuschließen. Wenn das unmöglich erscheint, sollte Abstand vom Unterfangen genommen werden.

Plan erstellen

Sind die Gründe, die gegen eine Neueröffnung sprechen, ausgeräumt, bedarf die Lage des Standortes einer näheren Betrachtung. Dieser Faktor ist für gastronomische Einrichtungen einer der wichtigsten, denn wenn die Umgebung nicht zum angedachten Konzept passt, bleiben die Aussichten auf Erfolg bescheiden.

Danach schließt sich eine penible Inspektion der Räume und des Gebäudes an. Wichtig ist die genaue Untersuchung des Zustands des Inventars, wie die Experten von Gastprodo betonen. Der Kontakt zu Unternehmen für Profi-Gastronomiebedarf kann darüber hinaus sehr nützlich sein, um sich einen Überblick über die anfallenden Kosten zu verschaffen.

Jetzt ist es an der Zeit, mithilfe der Hausbank einen Businessplan zu entwickeln, um einerseits die Finanzierung des Projekts zu sichern und andererseits potenzielle Geldgeber zu werben. Zudem sollte sich um die notwendigen Lizenzen gekümmert werden.

Lohnt sich ein neues Konzept?

Unter Umständen ist ein neues Konzept nach Abklingen der Pandemie nicht notwendig. Allerdings bietet es sich an, da eine Neueröffnung immer Veränderungen mit sich bringt. Damit sollen Verbesserungen erzielt und neuer Schwung in den Laden gebracht werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Karte. Diese ist nicht mit Angeboten zu überfrachtet. Die besten Gerichte sind an gut sichtbaren Stellen zu platzieren, so bringen sie als Zugpferde den meisten Umsatz. Das Äußere einer Karte muss zum Betrieb passen und ist nicht zu vernachlässigen. Die Speisekarten sind immer sauber und gepflegt zu halten.

Die Preisgestaltung ist ein weiteres Unterfangen, dem ein gründliches Nachdenken vorausgeht. Die Preise dürfen nicht so hoch sein, dass Gäste abgeschreckt werden. Gleichzeitig gilt es, einen zufriedenstellenden Gewinn zu erzielen. Zur Ermittlung der Preise kann sich entweder nach der Aufschlagskalkulation gerichtet oder mit dem Modell der Selbstkostenrechnung gearbeitet werden. Es empfiehlt sich dort, wo es möglich ist, einen Lieferservice zu integrieren.

Marketing

Ohne ein Marketingkonzept werden potenzielle Gäste die Lokalität schwerlich finden. Dabei ist ein Gleichgewicht zwischen analogen und digitalen Marketinginstrumenten auszuloten.

Eine Webseite, Social Media und Bewertungsportale sind heutzutage ein Muss. Ein Eintrag in Google My Business erleichtert die spontane Suche auf mobilen Endgeräten.

Personalplanung

Ein wichtiger Punkt ist die Suche nach kompetentem und freundlichem Personal. Allein dadurch erreicht ein gastronomischer Betrieb oft einen Wettbewerbsvorteil. Fündig wird man auf Online-Jobportalen, über einen Aushang im Lokal oder eine Stellenanzeige. Es empfiehlt sich, die Vorgaben rund um den Mindestlohn in der Gastronomie zu beachten.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert