Sportwetten in Hamburg – diese Bezirke haben die höchste Dichte an Wettbüros


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Auf den Ausgang eines Fußballspiels zu wetten, kann sich auch in Hamburg auszahlen. (Bildquelle: flooy @ pixabay.com)

In manchen Gegenden Hamburgs hat man den Eindruck, ganze Straßenzüge würden nur aus Wettbüros bestehen. Das ist allerdings kein Hamburger Phänomen und auch in anderen Großstädten so. Dennoch gibt es einige Stadtbezirke, in denen Anzahl der Läden, in denen Sportwetten platziert werden können, scheinbar explosionsartig wächst. Rund 270 sollen im ganzen Stadtgebiet verteilt sein.

Besonders viele Wettbüros siedeln sich in Eimsbüttel an. Osterstraße, Grindelberg, Eimsbütteler Chaussee und vor allem die Hoheluftchaussee buhlen um das Geld der Sportfans. Gleich mehrere Standorte gibt es auch in der Fuhlsbüttler Straße in Barmbek-Nord und am Barmbeker Markt. In Wandsbek liegt der Wettbüro-Hotspot am Markt und an der Wandsbeker Chaussee. In Horn ist es die Horner Landstraße auf Höhe Bauerbergweg.

Wer in der City unterwegs ist und sein Glück versuchen will, findet auf St. Pauli rechts und links der Paul-Roosen-Straße etliche Möglichkeiten. In St. Georg gibt es rund um die Spielbank eine hohe Konzentration an Wettbüros. Alleine der Anbieter Tipico hat hier drei Filialen und auf der anderen Seite der Kurt-Schumacher-Allee eine weitere am Bezirksamt Hamburg-Nord. Ähnlich in der Wandsbeker Marktstraße und den Nebenstraßen. In diesem Bezirk kann fleißig gewettet werden.

Kaum Regelungen für Wettbüros

Anders als bei Spielhallen gibt es bei Wettbüros keine bundesweiten Vorschriften zum Mindestabstand zwischen den einzelnen Laden. Der Glücksspieländerungsstaatsvertrag (GlüÄndStV), der beispielsweise auch mehrere Spielhallen in einem Gebäude verbietet, gilt hier nicht. Als das neue Gesetz Mitte 2017 in Kraft trat, standen lauf Hamburger Automaten-Verband 90 Prozent der Spielhallen vor dem Aus. Doch viele Betreiber funktionierten ihre Läden schlichtweg in Wettbüros um. Ein Grund dafür, warum die nun scheinbar an jeder Ecke aus dem Boden schießen.

Hamburg wollte im selben Jahr mit einem Glücksspieländerungsstaatsvertrag-Ausführungsgesetz auch die Präsenz von Wettbüros regeln. Geplant war ein Mindestabstand von 500 Meter zwischen den Wettvermittlungsstellen und zu Jugendeinrichtungen. In Wohnvierteln sollte es gar keine Filialen geben und sie hätten sich nicht in einem Gebäude mit Spielhallen befinden dürfen. Sperrzeiten, Alkohol, Spiel- und Geldautomaten – all das sollte verboten werden. Umgesetzt wurde bis dato nichts.

Live-Wetten: gute Quoten, hohes Risiko

Dass die Wettbüros so beliebt sind, obwohl Sportwetten auch im Internet möglich sind, liegt vor allem an den lukrativen wie hochspekulativen Live-Wetten. Auf riesigen Bildschirmen laufen Sportübertragungen und wer nicht schon vor dem Spiel, sondern währenddessen auf den Ausgang oder das nächste Tor tippen will, tut das zeitnah direkt im Wettbüro.

Beim Sport geht es um Emotionen und das gemeinsame Erlebnis. Das kann im Stadion sein oder eben auch in einem Hamburger Wettbüro. Es geht um Geld, aber auch um das Gefühl, Recht zu haben und besser zu sein als die Freunde vom Stammtisch. Vor dem Fernseher sind wir schließlich alle Bundestrainer und wissen immer alles besser. Was liegt da näher als zu wetten?

Und es kann sich lohnen. Ende 2018 hatte ein Hamburger aus fünf Euro Einsatz mehr als 100.000 Euro gemacht. Er platzierte eine Kombiwette von 30 Fußballspielen, bei denen er jeweils tippte, wie viele Tore mindestens fallen. Seine Gewinnchance lag bei weniger als 0,01 Prozent – und die nutzte er.

 

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