Sportwetten erfreuen sich großer Beliebtheit. Kaum eine Branche boomte in den letzten Jahren so stark wie die Sportwettenbranche. Und gerade in einer Stadt wie Hamburg mit ihren Traditionsvereinen schossen die Wettbüros wie Pilze aus dem Boden. Doch mit der Corona-Pandemie kam die Branche in eine Krise. Das war nicht nur für die Wettbüros eine Herausforderung. Denn Sportwettenanbieter sind mittlerweile auch wichtige Sponsoren von Vereinen, Ligen und Clubs.
Verzockt? Die Sportwettenbranche ist durch die Pandemie in die Krise geraten.
9,3 Milliarden Euro haben Wettkunden in Deutschland im Jahr 2019 an Wetteinsätzen eingebracht. Damit konnte sich der Sportwettenmarkt über ein Wachstum um 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr freuen. Und noch zu Beginn des Jahres 2020 stand die Aktie von Bet-at-home bei einem Wert von über 40 Euro. Doch mit Ausbreitung der Corona-Pandemie und der damit verbundenen Absage zahlreicher Sportveranstaltungen, ging es für Wettanbieter rasant bergab. Und schon Mitte März 2020 war die Bet-at-home Aktie nicht einmal mehr die Hälfte wert.
Insgesamt sind die Umsätze 2020 im Vergleich zu 2019 um 16 Prozent gesunken. Wo es nichts gibt, auf das man Wetten kann, können auch keine Wetteinsätze getätigt werden. Und für regulierte Wettanbieter in Deutschland verschärfte sich die Lage durch das Inkrafttreten der Übergangsregelung für virtuelle Automatenspiele im Oktober 2020 zusätzlich. Denn viele Verbraucher wanderten zu Schwarzmarktanbietern ab.
Wettanbieter wurden kreativ
Ein tagesaktuelles Sportgeschehen gab es im letzten Jahr über lange Zeiträume nicht mehr. Doch Sportwetten leben vor allem von tagesaktuellen Wetten und Tipps. Hier ist die Spannung besonders hoch. Doch diese Spannung fehlte im letzten Jahr.
Die Anbieter wurden kreativ. Kunden sollten vermehrt in den Casino-Bereich der Wettbüros gezogen werden. Doch schließlich mussten diese ebenfalls dichtmachen. Zudem wurde der virtuelle Sport ins Wettprogramm integriert. Doch konnten alle Maßnahmen die Spannung, die der echte Sport bietet, nicht ersetzen. Darüber hinaus ist die Gefahr der Spielmanipulation hier nicht von der Hand zu weisen.
Einige Wettanbieter haben in ihrer Verzweiflung sogar vollkommen neue Wege beschritten. Bei einem Anbieter konnte man plötzlich darauf wetten, wie am kommenden Tag das Wetter wird. Doch langsam laufen einige Sportveranstaltungen wieder an und immer mehr Wetten können wieder platziert werden. Wer es lieber vorsichtig angehen und seine Tipps sehr kalkuliert setzen möchte, kann sich professionelle Wett Tipps von Sportwetten.myprobet anschauen, um mit Fach- und Hintergrundwissen die Chancen deutlich zu erhöhen.
Auch Nischensportarten erwiesen sich nicht als echte Alternative. Wer zum Beispiel auf russische Basketballspiele setzt oder auf reine Freundschaftsspiele, für den wird das Wetten zum reinen Glücksspiel. Denn hier kommt es bei den Spielen zum Teil zu absolut unerwartbaren und absurden Spielverläufen und Ergebnissen.
In der Sportwettenbranche steckt viel Geld. Darüber freuen sich nicht nur Wettanbieter und Wetter.
Wettanbieter als Sponsoren
Der Einbruch und die finanziellen Einbußen der Sportwettenbranche hat Auswirkungen, die auch jetzt, nachdem allmählich wieder mehr Sport- und Großveranstaltungen stattfinden, spürbar sind. Denn einige Wettanbieter sind inzwischen wichtige Sponsoren von Clubs, Ligen, Verbänden und Vereinen. Logos von Wettanbietern sieht man überall auf Trikots, Werbebannern und in Werbepausen. Selbst bekannte Sportler werben für die Anbieter.
Schon gewusst? Auch der Fiskus profitiert von der großen Beliebtheit der Sportwetten. Das deutsche Finanzministerium gibt an, dass sich wettassoziierte Steuereinnahmen in den Jahren zwischen 2014 und 2018 von 225 Millionen Euro auf 384 Millionen Euro erhöht haben.
Tatsächlich gehört die Sportwettenbranche zu den größten werbetreibenden Branchen – ähnlich wie die Automobil- und die Telekommunikationsbranche. Und natürlich sind die Anbieter hier auf die großen Veranstaltungen angewiesen, um ihre Werbung hier gezielt zu platzieren. Sportfans, die während eines Spiels auf die Wettanbieter aufmerksam werden, denken eher darüber nach, beim nächsten Spiel einmal einen Einsatz zu wagen. Denn Sportbegeisterte können so mittendrin sein beim Spiel, statt nur als Zuschauer dabei. Und die Spannung steigt.
Der Markt stabilisiert sich
Mittlerweile hat sich die Lage etwas entspannt. Die Fußball EM wurde ein Jahr später nachgeholt. Sportveranstaltungen im Großen und kleinen Stil finden unter Auflagen wieder statt. Doch von Normalität ist auch die Sportwettenbranche trotz fallender Inzidenzen und voranschreitender Impfungen entfernt. Der Einfluss der Pandemie, die Gefahr einer erneuten Welle und neuer Mutationen ist weiterhin spürbar. So ist es kaum verwunderlich, dass der Spaß an sportlichen Großveranstaltungen und der Enthusiasmus der Fans noch nicht wieder in dem Maße vorhanden ist wie vor der Pandemie. Dennoch geht es allmählich für die Wettbranche aufwärts. Und vor allem das Online-Geschäft der Wettanbieter hat sich stabilisiert.
Die lokalen Wettbüros wurden allerdings stark in Mitleidenschaft gezogen. Tausende von Mitarbeitern waren über lange Zeiträume in Kurzarbeit und fürchten zum Teil noch immer um ihre Arbeitsplätze. Die Coronahilfen hielten nicht immer, was man sich von ihnen versprochen hatte.
Die großen Wettanbieter werden sich wohl wieder erholen, schon jetzt geht es für sie erneut bergauf. Anders sieht es bei kleinen Wettportalen aus, die für manch eine Sportart trotz des vermeintlich geringen Einflusses eine nicht unerhebliche Rolle spielen. So werden in Frankreich in der kommenden Zeit wohl einige Pferderennen ausfallen müssen. Ein Buchhalter für Pferdewetten, der stets für zahlreiche Events sorgte, musste während der Lockdowns fast die gesamte Belegschaft in Kurzarbeit schicken. Und die aufgrund fehlender Einnahmen nun ausbleibenden Spenden des Buchhalters an Veranstalter werden sich noch über viele Monate bemerkbar machen.
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