Klebstoffe im Haushalt: Welcher Klebstoff ist wofür geeignet?


Kleber wird für sämtliche Arbeiten benötigt, die im Haushalt eben anfallen. Manchmal möchte man eine zerbrochene Tasse reparieren, manchmal mit den Kindern etwas mit Papier basteln. Geübtere Heimwerker nutzen ihn vielleicht, um damit Möbelteile zusammenzufügen oder Dinge zu bauen. Heimwerken und Reparaturarbeiten im Haushalt sind nicht nur nützlich, sie sind auch ein perfektes Mittel gegen Langeweile.

Auf dem Markt gibt es mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Klebstoffe für unterschiedliche Zwecke. Nicht immer ist der typische Alleskleber geeignet. Doch wie findet man den passenden Kleber für das aktuelle Projekt? Das hängt hauptsächlich von den Materialien ab, die man miteinander verbinden möchte. Häufig gibt es mehrere Klebstoffe, die das aktuelle Problem lösen können – manche jedoch besser als andere.

Bild von Steve Buissinne auf Pixabay

Welche Klebertypen gibt es?

Grundsätzlich unterteilt man Klebertypen danach, wie ihr Verfestigungsmechanismus funktioniert. So unterscheidet man physikalisch anbindende Klebstoffe und chemisch anbindende Klebstoffe. Physikalisch anbindende Klebstoffe ändern beim Aushärten ihren Aggregatszustand. Beispiele sind der Heißkleber oder Nasskleber, die nach dem Auftragen trocken und fest werden. Chemisch bindende Klebstoffe, auch Reaktionsklebstoffe genannt, erzeugen eine chemische Reaktion mit dem Untergrund. Ein Beispiel hierfür ist der Sekundenkleber. Weiterhin differenziert man je nach Anzahl der nötigen Komponenten, also in Ein- oder Zwei-Komponenten-Kleber. Der Ein-Komponenten-Kleber ist sofort einsatzbereit und kann direkt aus der Tube verwendet werden. In dem Maße, in dem das enthaltene Lösungsmittel sich verflüchtigt, härtet der Klebstoff aus und entfaltet seine Wirkung. Für den Einsatz von Zwei-Komponenten-Kleber hingegen vermischt man die beiden Bestandteile zunächst miteinander. Der Klebstoff härtet dadurch aus, dass beide Komponenten miteinander in Kontakt kommen. Aus diesem Grund ist es auch wichtig, ihn schnell zu verarbeiten.

Wie finde ich den richtigen Klebstoff?

Je nach Materialien kommen verschiedene Klebstoffe in Frage. Ein weiterer Faktor bei der Auswahl ist auch die notwendige Stärke: Eine Bastelarbeit aus Papier benötigt natürlich weniger Klebkraft als einen Blumentopf, den man mit Klebstoff an der Wand befestigen möchte, um damit das Eigenheim zu verschönern. Alleskleber ist für eine große Bandbreite an Materialien geeignet. Je nachdem, was man zusammenklebt, könnte die Kraft jedoch nicht ausreichend sein. Montagekleber hingegen wird genutzt, um Dinge an die Wand zu kleben, die man nicht durch Bohren oder Schrauben befestigen möchte. Ist wenig Zeit vorhanden und etwas muss schnell repariert werden, ist vermutlich Sekundenkleber die richtige Wahl. Für Holz nutzt man idealerweise Holzleim. Bei Kunststoffen ist es ein wenig schwieriger – hier sollte man vorab in Erfahrung bringen, um welchen Stoff genau es sich handelt. Viele Kunststoffe kann man gut mit Hilfe von Heißkleber oder Kraftkleber verbinden. Für Weichkunststoffe wie PE, PP oder PTFE wird allerdings spezieller Kunststoffkleber benötigt. Normaler Kleber ist hier aufgrund der glatten Oberfläche weniger gut geeignet. Es folgt eine Übersicht über die wichtigsten Klebstoffarten und die möglichen Materialien, die damit verbunden werden können.

  • Alleskleber: Papier, Pappe, Holz oder Stoff
  • Heißkleber: Kunststoff, Glas, Holz
  • Holzleim: Holz
  • Kraftkleber: Kunststoff, Glas, Keramik
  • Sekundenkleber: Metall, Keramik, Glas
  • Montagekleber: Holz, Keramik, Metall
  • Kleister: Pappe, Papier, Tapete

Das gibt es beim Kleben zu beachten

Der passende Kleber wurde ausgewählt, das Heimwerker-Projekt kann starten. Doch wie genau geht man nun am besten vor? Bevor man mit dem Kleben beginnt, ist es wichtig, eine robuste Unterlage zu organisieren und den Arbeitsplatz vorzubereiten. Die Unterlage gehört zur Standardausrüstung – ganz egal, welche Klebstoffe man benutzt. Ideal ist ein Untergrund, der im Zweifelsfall nach dem Projekt direkt entsorgt werden kann – andernfalls riskiert man, den Boden oder den Schreibtisch zu ruinieren. Außerdem ist es sinnvoll, einen kernigen Lappen bereitzuliegen haben. Für den Fall, dass zu viel Flüssigkleber auf das Material aufgetragen worden ist, kann man diesen nutzen, um den überschüssigen Klebstoff zu entfernen. Für das Kleben mit Holzkleber sind außerdem Schraubzwingen notwendig, um zu gewährleisten, dass die Materialien beim Trocknen nicht verrutschen. Bei Klebstoffen, die sehr langsam trocknen, kann man einen Föhn nutzen, um den Prozess zu beschleunigen.

Damit der Kleber wirklich gut halten kann, muss außerdem zuerst der Untergrund vorbereitet werden. Beide Materialien, die man miteinander verbinden möchte, sollten sauber und fettfrei sein. Nur so dringen die Partikel, die dem Klebstoff seine Wirkung verleihen, wirklich in die obere Schicht ein. Gereinigt wird einfach mit einem sauberen Lappen oder einem Küchenpapier. Wer besonders gründlich sein möchte, kann noch einen Spritzer Aceton hinzugeben. Nagellackentferner hingegen ist nicht geeignet. Dieser enthält Lösungsmittel, welche den Klebstoff instabil werden lassen. Klebstoff und Nagellackentferner sollten deshalb niemals miteinander vermischt werden.

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