Hamburg ist das Testfeld für innovative Lieferroboter


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In Hamburg finden aktuell mehrere Tests mit Lieferrobotern statt. Was vor einigen Jahren noch undenkbar, und eher für entlegene Gegenden gedacht war, wird aktuell auf Hamburgs Straßen getestet – die Auslieferung von Produkten mit autonomen Drohnen. Während die Meisten nun an die Quadrocopter denken, die inzwischen immer häufiger zu kommerziellen und privaten Zwecken genutzt werden, kommt in Hamburg ein sechsrädriges, etwa einkaufswagengroßes Gefährt zum Einsatz.

Dieser Roboter kommt aktuell im Rahmen von Pilotprojekten zwischen dem Technologiekonzern Starship Technologies und Domino‘s Pizza beziehungsweise Hermes, zum Einsatz. Das Fahrzeug findet dabei völlig autonom das Ziel und fährt aus der jeweiligen Filiale direkt zur Haustür des Kunden. Aus rechtlichen und sicherheitstechnischen Gründen wird die Drohne allerdings noch von einem Mitarbeiter begleitet, der zur Not bei Fehlfunktionen eingreifen kann. Allerdings müssen die Begleiter viel häufiger Fragen von neugierigen Passanten beantworten, als in die Funktionen des Roboters einzugreifen.

Bild: Starship Technologies Lieferroboter

Der Roboter, der für Domino‘s zum Einsatz kommt, fährt schon seit Mitte 2017 über Hamburgs Straßen. Wer in einem 1-Meilen-Radius um die Hamburger Filiale im Stadtteil Ottensen über das Partnerlieferportal von Domino‘s eine Pizza bestellt, kann also damit rechnen, dass kein Mitarbeiter an der Tür klingelt, sondern eine SMS auf dem Handy erscheint, dass der Roboter mit der Pizza im Gepäck, angekommen ist. Über einen PIN, der elektronisch übermittelt wird, kann der Kunde die Transportkammer der Drohne öffnen und seine warme Bestellung entnehmen.

Die Zusammenarbeit mit Hermes läuft nach einem ähnlichen Muster ab. Während die Dienstleister hoffen, in Zukunft durch den Einsatz der Drohnen ihre Lieferzeit und Kosten zu minimieren geht es dem Technologiekonzern in erster Linie darum, seine Produkte im reellen Umfeld zu testen. An Drohnen werden hohe sicherheitstechnische Ansprüche gestellt, da sie in keinem Fall durch ihr Verhalten Menschenleben gefährden dürfen. Zudem ist die Skepsis in der Bevölkerung weiter sehr groß und es geht darum, Vertrauen aufzubauen. Als Ziel formuliert das Unternehmen, das 2014 von den Skype-Mitbegründern Janus Friis und Ahti Heinla ins Leben gerufen wurde, eine Flotte von vernetzten Robotern aufzubauen, die überall und jederzeit bereit sind, Transporte zu übernehmen.

Während die Drohnen wegen ihrer geringen Reichweite sicher nicht die Lieferindustrie revolutionieren werden, könnte es sein, dass in einem Jahrzehnt schon ein großer Teil innerstädtischer Lieferungen durch solche Gefährte getätigt werden. Für größere Distanzen sind Flugdrohnen, die schon von Unternehmen wie Amazon in abgelegenen Gebieten getestet werden, eine bessere Alternative.

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