Hamburg gehört nicht umsonst zu den beliebtesten Städten Europas. In der jüngsten Vergangenheit ergaben sogar mehrere Marktforschungsstudien, dass in der Hansestadt die glücklichsten Deutschen leben. Wenn man sich die Lebensart, das Kulturangebot und die gesamte Umgebung so ansieht, sind diese Ergebnisse auch gar nicht so verwunderlich. Das Tor zur Welt hat neben aufregendem Großstadtflair auch eine einzigartige Gemütlichkeit zu bieten, von der die über 15 Millionen Übernachtungsgäste pro Jahr gar nicht genug kriegen können. Aber was sollte man sich als Besucher auf keinen Fall entgehen lassen? Hier ein kleiner Überblick.
Der Jungfernstieg
Was wäre ein Besuch in Hamburg, ohne am Jungfernstieg umherspaziert zu sein? Die Uferpromenade an der Binnenlaster verkörpert das dynamische und kommerzielle Herz der Stadt. Der Name stammt übrigens aus der historischen Tradition wohlhabender Hanseaten-Familien, die damals ihre unverheirateten Töchter auf der Promenade geeigneten Junggesellen vorstellten. Heute gibt es hier eine Reihe von Flagship-Stores und Kaufhäuser wie das berühmte Alsterhaus, ein beeindruckendes neoklassizistisches Bauwerk. Vor der Binnenalster befindet sich auch eine Terrasse, die im Sommer ein wahrer Magnet für Sonnenanbeter aus aller Welt ist. Hat man Lust auf einen Snack, sollte man sich im Glaspavilion einen Kaffee und ein leckereres Gebäck – wie das für Hamburg typische Franzbrötchen – gönnen.
Die Nordwandhalle
Sicherlich kommt es auch mal vor, dass es in Hamburg regnet. Laut Deutschem Wetterdienst müssen sich Hamburger sogar mit 133 Regentagen im Jahr abfinden. Dies scheint aber nichts mit der nördlichen Lage zu tun zu haben, denn auch das südliche München kommt auf diese Bilanz. Aktive Menschen, die sich an solchen Tagen trotzdem bewegen wollen, sollten die Kletterhalle „Nordwandhalle“ im Wilhelmsburger Inselpark besuchen. Natürlich muss man nicht ungesichert wie Freikletterer Alex Honnold die Wände hochkraxeln, dessen strategische Fähigkeiten übrigens auch von Pokerspielern bewundert wird. Das Nordwandhallen-Team stellt Sicherheits-Equipment und auch Kurse zur Verfügung, damit man bei ungewollten Stürzen von der Wand sanft in der Luft aufgefangen wird.
Der Fischmarkt
Matjes, Krabben und Hering – durch die Nähe zur Nordsee hat Hamburg ein reichhaltiges Angebot, wenn es um Fisch und Meeresfrüchte geht. Einheimische, die die frischesten Waren ergattern wollen, gehen am Sonntagmorgen auf den am Hafen gelegenen Fischmarkt. Aber auch Touristen kommen hier voll und ganz auf ihre Kosten. Auf dem Markt tummelt sich eine Mischung aus Frühaufstehern und Menschen, die nach einer durchzechten Partynacht immer noch wach sind. Neben den wirklich unterhaltsamen Fischhändlern gibt es hier auch jede Menge Blumen, Obst und leckere Fischbrötchen, die man gleich vor Ort verzehrt. Von März bis November treten in der Fischauktionshalle aus dem 19. Jahrhundert sogar Live-Bands und DJs auf.
Der Tierpark Hagenbeck
Tierliebhaber, die Zoo-Einrichtungen skeptisch gegenüberstehen, sollten sich vom Tierpark Hagenbeck positiv überraschen lassen. Hier wird nämlich viel Wert auf das Wohlergehen der großen und kleinen Bewohner gelegt. Der Gründer Carl Hagenbeck kreierte die sogenannte „Panorama-Ausstellung“, in der die natürlichen Lebensräume der Tiere unter Verwendung von Wassergräben nachempfunden wurden. Diese Wassergräben fungieren nicht nur als natürliche Barriere, sondern ermöglichen den Besuchern auch eine klare Sicht. Zu den 510 Arten des Parks zählen asiatische Elefanten, Rothschild-Giraffen, Impalas, Leoparden, Orang-Utans, Zebras, Strauße, Löwen, Stachelschweine und Alpakas. Das Aquarium beherbergt mehr als die Hälfte der Arten, die im Park zu finden sind. In einem der 29 separaten Meerwassertanks gibt es sogar Haie zu bestaunen.
Die Speicherstadt
Als die Stadt Hamburg 1888 Teil der deutschen Zollzone wurde, begannen die Arbeiten an einem neuen Lagerviertel für ihren Freihafen. Wohnviertel am Zollkanal wurden entfernt, um Lagerräume auf Eichenpfählen im neogothischen Stil zu errichten. Die Speicherstadt, die heute zum Weltkulturerbe gehört, hat eine ganz einzigartige Atmosphäre. Es reicht schon aus, die Kanäle zu überqueren, die hübschen roten Backsteinhäuser und die verglaste Dekoration der Giebelfassaden zu bewundern. Einige der Lagerhäuser wurden kürzlich in Wohnungen umgewandelt, andere sind begehbare Besucherattraktionen. Tatsächlich gibt es auch noch welche, die ihren ursprünglichen Zweck erfüllen und Gewürze, Tee und Kaffee aufbewahren.
Dies ist natürlich nur eine kleine Auswahl an Sehenswürdigkeiten – wer mehr Zeit mitbringt, sollte zum Beispiel unbedingt das Viertel St. Pauli oder die Hafencity besuchen.
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