Wäscheduft statt Maschinenmuff: So gelingt’s


Es gibt rund um die Kleidung nur wenig, was so unangenehm ist, wie Stücke, die trotz jüngst zurückliegender Wäsche bereits im Schrank müffeln oder bei denen sich beispielsweise Schweißgeruch gar nicht mehr entfernen lässt. Falsches Waschen bzw. die Waschmaschine oder eine Position im dazugehörigen „Wäschekreislauf“ sind sehr häufig dafür verantwortlich. Due gute Nachricht: Fast immer lässt sich der Muff deshalb durch besseres Verhalten ganz schnell austreiben.

stock.adobe.com © Krakenimages.com

Was müffelt denn da?

Bevor wir an die handfesten Tipps gehen, wollen wir zunächst einmal eruieren, was genau für schlechte Gerüche verantwortlich ist – obwohl vielleicht das teure „frühlingsfrische“ Waschmittel genutzt wird. Prinzipiell gibt es nur zwei Möglichkeiten:

  1. Bakterien/Pilze bzw. deren Abfallprodukte: Die davon ausgehenden sogenannten mVOCs (flüchtige organische Verbindungen) stehen sowohl hinter Schimmel als auch Schweißgeruch (und vielem anderen) und somit den bedeutendsten Verursachern muffeliger Gerüche.
  2. Fremdstoffe: Das sind andere stinkende Stoffe, die aus irgendeinem Grund in die Waschmaschine gelangten und durch das Waschen allein nicht weggehen – wenigstens nicht beim ersten Waschgang.

Es kommt auf die Nase an: Wenn es allgemein muffig riecht oder sogar die noch nasse Wäsche frisch aus der Maschine einen Schweißgeruch verströmt (im Achselbereich testen), ist es meist ersteres.

Das beste Universalmittel: Die Maschine reinigen

Einmaliges Müffeln muss nichts bedeuten. Vielleicht war beispielsweise nur der Waschgang nicht intensiv/heiß genug für ein schon stinkendes Wäschestück. Tritt das Problem jedoch gehäuft auf, sollte als erstes die Maschine gesäubert werden.

Das erfordert mehrere Schritte. Sie beginnen mit einem leeren Waschgang mit Entkalker bzw. Waschmaschinenreiniger und enden mit dem Reinigen des Flusensiebs sowie den Zwischenräumen der Türdichtungen. Das hat zudem Vorteile, die über die reine Hygiene hinausgehen.

Ebenso sollte mindestens einmal im Monat die Maschine wirklich „heiß“ laufen, das heißt im vollwertigen Kochwaschgang. In vielen Haushalten unterbleibt das, um Strom zu sparen. Wird der Kochwaschgang jedoch nur diese wenigen Male jährlich verwendet, ist die Wirkung auf die Stromrechnung vernachlässigbar.

Tipp: Zu der Gelegenheit einfach die unempfindlichen Hand- und Badetücher sowie Küchentücher, Putzlappen etc. auskochen, dann lohnt sich der Waschgang doppelt.

Die Wäsche vorbehandeln

Mit einer Maschinengrundreinigung lassen sich sehr viele Fälle von Gestank beseitigen. Allerdings ist es neben intensivem Schweißgeruch insbesondere bei den angesprochenen Fremdstoffen nötig, deren Art der Verschmutzung kritisch zu betrachten.

Hierbei sind speziell verschiedene Öle sowie Dieselkraftstoff berüchtigt, weil sie eine Waschmaschine regelrecht kontaminieren können, sodass es noch nach vielen Waschgängen einen intensiven Geruch gibt – selbst mit dem als wirksam bekannten Waschsoda. Was also tun?

  1. Im verschmutzten Zustand besonders intensiv stinkende Wäsche immer nur getrennt und mit Waschsoda waschen, damit die restlichen Sachen in der Maschine nicht beeinflusst werden.
  2. Öle und Diesel lassen sich nur durch Öl-lösende Flüssigkeiten herausspülen. Die oft angeratene Methode mit Essig und Backpulver ist nicht universell wirksam, weil sie dieses Herausspülen bzw. Auflösen nicht leisten kann. Bei empfindlicher Kleidung kann Waschbenzin genommen werden. Bei robuster Arbeitskleidung der (günstigere) Bremsenreiniger. Im Freien so lange die stinkenden Stellen spülen, bis der Geruch weg ist.
  3. Schweißgeruch muss durch Abtötung der Bakterien und Entfernung von deren Abbauprodukten erfolgen. Was stinkt, ist, was durch die Umwandlung des geruchlosen Schweißes entsteht. Hierbei helfen Zitronen- oder Essigsäure. Die stinkende Stelle dazu am besten mit etwas Kaffeepulver bedecken, welches dann mit der Säure getränkt wird – das verdunstet nicht so schnell wie eine direkte Anwendung.

Tipp 1: Wer häufiger Probleme mit Schweißgeruch der Wäsche hat, sollte die Sachen nach dem Ausziehen (noch bevor sie wirklich zu stinken anfangen) rasch an den neuralgischen Stellen mit heißem Wasser und ggf. Kernseife vorwaschen, sie also nicht noch lange im Wäschekorb „reifen“ lassen. Umso länger können die Bakterien arbeiten und desto intensiver bzw. tiefer in den Fasern der Gestank.

Tipp 2: In harten Fällen hilft es, statt mit Zitronen- oder Essigsäure gleich mit Isopropylalkohol aus der Apotheke zu arbeiten. Der desinfiziert buchstäblich porentief und hinterlässt keine Rückstände. Der Alkohol kann zudem genutzt werden, um damit die Tiefen der Türdichtungen auszureiben – nach dem Motto „viel hilft viel“.

Die Maschine durchtrocknen lassen und häufig nutzen

Die Waschmaschine ist innen ein stets etwas feuchtes Milieu. Das liegt daran, weil der komplexe innere Aufbau durch das Abpumpen am Ende des Waschgangs niemals hundertprozentig trockengelegt werden kann. Und wo Feuchtigkeit ist, da sind zumindest die Grundbedingungen für Schimmel niemals weit entfernt.

Um das Risiko dafür so weit wie möglich zu reduzieren, sollte die Tür der Waschmaschine – und ebenso die Waschmittelschublade – nur im Betrieb geschlossen sein. So kann die verbliebene Nässe im Inneren besser verdunsten.

Weiter ist es wichtig, die Maschine nicht enorm lange unbenutzt zu lassen. Das ist insbesondere in Single-Haushalten manchmal ein Problem, weil man rasch geneigt ist, Wäsche über viele Tage hinweg zu sammeln, um die Maschine voll zu bekommen. Aus ökologischer Sicht sicherlich lobenswert, aber eben auch ein Risiko für Schimmel in der Maschine – und reifenden Schweißgeruch in der Wäsche. Daher im Zweifelsfall besser häufiger im Spar- oder „Geringe Beladung“-Modus laufen lassen.

Wäsche zeitnah ausräumen

Die Maschine morgens einschalten, bevor es auf die Arbeit geht und sie vielleicht erst lange nach dem Abendessen ausräumen? Das kann ebenfalls auf die Dauer für müffelnde Probleme sorgen. Denn ein derartig feuchter „Wäscheklumpen“ ist gerade bei einer nicht frisch desinfizierten Maschine ein großer Risikofaktor.

Länger als eine Stunde nach Ende des Waschgangs sollten die Sachen besser nicht in der Trommel verbleiben. Geht es einfach nicht anders, dann sollte man im Zweifel vor dem Ausräumen lieber nochmal das Spül- und Abpumpprogramm laufen lassen.

Waschpulver nutzen

Immer mehr Menschen setzen dauerhaft auf flüssige Waschmittel oder gleich Pods, die direkt in die Trommel gegeben werden. Zweifellos komfortabel, aber nicht eben gut gegen Müffelwäsche. Da ist klassisches Waschpulver nach wie vor die beste Wahl für eine dauerhaft saubere Maschine und frisch riechende Wäsche. Schuld sind die Inhaltsstoffe. Bei Waschpulver sind mehr Dinge enthalten, die keimabtötend wirken.

Das hat nebenbei noch einen geldwerten Vorteil: Pro Waschladung ist Pulver meistens günstiger als Pods und hat dazu noch eine häufig generell bessere Waschleistung.  

Wäsche wetterabhängig schnell trocknen

Bei großer Hitze und scharfem Frost trocknet Wäsche im Freien mitunter schneller als selbst das Kurzprogramm der Waschmaschine. Ebenso gibt es Gelegenheiten, zu denen der Wäschetrockner viel besser arbeitet – oder alternativ nicht gut genug.

Bedeutet, die Wäsche zeitnah aus der Maschine zu nehmen, ist nur ein wichtiger Schritt zur Geruchsvermeidung. Ebenso muss sie danach in möglichst kurzer Zeit trocknen. Dabei gilt als Faustregel: Je niedriger die Luftfeuchtigkeit im Freien, desto besser ist es, die Sachen ins Freie zu hängen. Ganz besonders, wenn noch Wind, Sonnenschein und/oder Frost dazukommen.

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert