Hamburgs Spielbanken: Zwischen Tradition und Moderne


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„Die Spielbanken Hamburgs fördern den Tourismus in der Stadt.“ (Photo by Benoit Dare on Unsplash)

Hamburg ist nicht nur für seinen norddeutschen Charme und die Reeperbahn bekannt. Die Geburtsstadt von Helmut Schmidt weiß auch, wie verantwortungsbewusstes Spielen funktioniert: Spielhallen und Casinos haben in Hamburg zwar noch keine lange Tradition, können die Einwohner der Stadt mit ihrem Glanz und Glamour aber aus dem Alltag ausbrechen lassen und sind obendrein ein Magnet für Touristen. Im Folgenden werfen wir einen Blick auf Hamburgs Casino-Industrie, die Angebote, welche die Kunden locken und stellen die Frage, ob Casinos vor Ort im Zeitalter des Internets auch in Zukunft große Umsätze generieren werden.

Hamburgs Casino-Industrie im Überblick

Die Geschichte des Glücksspiels in Deutschland besteht aus vielen Höhen und Tiefen. Noch heute bekannte Spielbanken wie Baden-Baden, Bad Homburg und Wiesbaden florierten bereits ab Mitte des neunzehnten Jahrhunderts. Mit der Gründung des Deutschen Reichs mussten jedoch alle deutschen Spielbanken zum Ende des Jahres 1872 schließen – und nur wenige konnten ihre Tradition später fortführen. So geschah dies auch in Hamburg: Lange war die Stadt nicht als Casino-Mekka bekannt und die Stadtverwaltung weigerte sich, das Glücksspiel anzuerkennen. Verstärkt wurde dies von den immer wieder auftauchenden Glücksspielverboten in vielen europäischen Ländern.

Dies änderte sich jedoch am 1. Februar 1977, als der Hamburger Senat der Spielbank Hamburg Jahr + Achterfeld KG die Konzession für den Bau einer öffentlichen Spielbank erteilte. Dies war nicht nur der Startschuss zur Eröffnung der heutigen Spielbank Hamburg, dem berühmten Casino Esplanade – es war zudem das erste Mal, dass der Senat überhaupt eine Spielbank-Konzession erteilte und bis heute stellen sich Beobachter die Frage, ob bei diesem Coup alles mit rechten Dingen zuging.

Eröffnet wurde die Spielbank am 20. Januar 1978 im 9. Stock des damaligen InterContinental Hotels. Bestand Hamburgs komplette Glücksspielszene zunächst lediglich aus 15 Spieltischen, wurde 1981 das Automaten-Casino am Steindamm eröffnet. Im August 1987 erfolgte der zweite noch heute bekannte Name: Das Casino Reeperbahn öffnete in diesem Monat seine Pforten und ist bis heute über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. An der Reeperbahn siedelte sich auch das Casino der MERKUR Gruppe an. MERKUR eröffnete im Jahr 2012 außerdem einen Ableger in Eimsbüttel.

Was das Flair angeht, steht aber nach wie vor das Casino Esplanade ganz oben: Etwa 17,5 Millionen Gäste haben die Spielbank seit ihrer Eröffnung besucht, über 300 Mitarbeiter werden von den Besitzern insgesamt beschäftigt. Die Casinos in Hamburg sind nicht nur Umsatzgeneratoren für die Stadt, sondern fördern auch den Tourismus: Insgesamt 13,8 Millionen Übernachtungen von außerhalb konnte Hamburg im Jahr 2017 verbuchen, 3,44 Millionen davon aus dem Ausland. Besonders das Casino Esplanade und das Casino Reeperbahn haben hieran einen bedeutenden Anteil.

Die Spielevielfalt wächst

Zentral für den Erfolg einer jeden Spielbank sind die gebotenen Spiele; und das ist in Hamburg nicht anders. Aus den einst 15 Spieltischen, welche die Stadt zu bieten hatte, sind inzwischen hunderte geworden. Im Casino Esplanade zum Beispiel befinden sich heute über 130 verschiedene Spielautomaten von Herstellern wie Merkur, Novoline, Admiral oder Ainsworth. Der „Hamburg Jackpot“ ist für sein Gewinnversprechen von über einer Million Euro bekannt und wird von allen Casinos der Spielbank Hamburg unterstützt. Im ersten Stock, an insgesamt acht Tischen, wird den Spielern Roulette geboten. Sechs Tische sind für Texas Hold’em, Omaha und andere Poker-Arten reserviert. Weitere vier Tische bieten den Spielern Spaß beim Blackjack.

Das Casino Reeperbahn ist etwas kleiner, bietet mit über 90 Automaten, elektronischem Roulette und angeschlossener Casino-Bar jedoch eine große Menge an Komfort. Hier können Roulette in der amerikanischen Version, Blackjack und Poker gespielt werden. Das Casino Merkur an der Reeperbahn, sein Ableger in Eimsbüttel und auch das Casino Mundsburg bieten im Groben dieselben Spielmöglichkeiten für alle Glücksspielbegeisterten an.

Großer Beliebtheit erfreuen sich zudem Online-Casinos, die mit unzähligen Spieleangeboten für Begeisterung sorgen. Hunderte von verschiedenen elektronischen Automaten, dazu Klassiker wie Blackjack und Roulette, werden hier angeboten. Online-Spielbanken erklären Neulingen die Regeln für Spiele wie Roulette in Ruhe, locken so neue Spieler an und senken den sozialen Druck, am Pokertisch eine gute Figur abgeben zu müssen. Viele Interessierte wissen anfangs zum Beispiel nicht, was beim Roulette ein Straight-Up (oder Plein) ist, was Split bedeutet oder dass man bei einem Carré darauf setzen kann, dass eine von vier Zahlen gewinnt. Natürlich wird die Frage laut, wie die Zukunft für Hamburgs Casino-Landschaft aussieht.

 

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„130 Spielautomaten bietet alleine das Casino Esplanade.“ (Photo by Hello I’m Nik in Unsplash)   

Die Zukunft der Hamburger Casinos 

Laut Statista wurden bereits 2014 mehr als 2,28 Milliarden Euro in Deutschland mit Glücksspiel umgesetzt und die Tendenz ist steigend. Damit sieht es so aus, als hätten Online-Casinos sich neben den klassischen Spielhallen vor Ort etabliert – der Markt erfährt insgesamt Wachstum und die beiden Varianten kannibalisieren sich nicht gegenseitig. Wie also sieht die Zukunft von Hamburgs Spielbanken aus? Durch gesetzliche Verschärfungen innerhalb der letzten Jahre ist die wirtschaftliche Lage für die Betreiber nicht einfacher geworden. Strengere Regulierungen und höhere Abgaben sorgen dafür, dass nur die großen und profitablen Spielbanken eine sichere Zukunft vor sich haben. Jedoch sind gerade die bekannten Casinos in Hamburg vermutlich trotz dieser Gesetzesänderungen auch auf lange Zeit sicher: Die Einnahmen bewegen sich bereits seit Jahren im hohen Bereich und die kulturelle Bedeutung gerade von Einrichtungen wie dem Casino Esplanade ist auch der Stadt durchaus bewusst. Das Flair, der Glamour und die Einzigartigkeit von Hamburgs Casinos werden also so schnell nicht vergehen. Die Besucher freut es: Denn auch wenn es um Nachhaltigkeit und verantwortungsbewusstes Spielen geht, bemühen sich die Betreiber in der Stadt, die Bevölkerung aufzuklären. Das erhöht das gegenseitige Vertrauen und hilft dem Ansehen. Und ist zudem in der heutigen Zeit eine zwingende Voraussetzung dafür, um ein Casino überhaupt erfolgreich zu führen. Auch das Hamburgportal legt auf verantwortungsbewusstes Spielen und Aufklärung großen Wert. Und solange die Spielhallen Hamburgs so viel zum Tourismus beitragen, wie sie es aktuell tun, werden sie so schnell nicht von der Bildfläche verschwinden.

Fazit

Hamburgs Spielhallen haben im Vergleich zu denen manch anderer Städte keine Jahrhunderte alte Tradition. Nichtsdestotrotz haben sie sich im Laufe des späten zwanzigsten Jahrhunderts einen Ruf erobert, welcher weit über die Grenzen der Stadt hinaus reicht. Was mit nur 15 Spieltischen auf einem einzigen Stockwerk begann, hat sich inzwischen zu einer Attraktion nicht nur für die Hamburger, sondern auch für die Touristen in der Stadt entwickelt. Und so lange der Fokus auf Nachhaltigkeit und bewusstes Spielen gelegt wird, steht den Casinos in der Hansestadt eine gute Zukunft bevor. Dies wird sich auch im Zeitalter der Online-Casinos nicht ändern, da das komfortable Glücksspiel von Zuhause aus und das Flair eines Casinos vor Ort sich – zum Glück für die Betreiber – gegenseitig gut ergänzen.

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