Abgasskandal – ist Ihr Fahrzeug auch betroffen?


Foto: myshoun by pixabay.com
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2015 kam der Stein beim Abgasskandal ins Rollen. Was war passiert? Es stellte sich heraus, dass VW seine Dieselfahrzeuge an der Abgasreinigung manipulierte, was zu einem erhöhten Stickstoffausstoß führte. Die meisten manipulierten VW Fahrzeuge sind mittlerweile zurückgerufen wurde. Doch auch andere Hersteller haben manipuliert. Welche das sind und was Sie tun müssen, wenn Ihr Fahrzeug betroffen ist, das erfahren Sie jetzt.

Welche Fahrzeuge sind betroffen?

Es ist ein Riesenskandal – nahezu sämtliche Dieselfahrzeuge von diversen Herstellern wurden manipuliert. VW beispielsweise scheint aus seinen Fehlern von 2015 nichts gelernt zu haben. Galt zunächst nur der EA 189 Motor als Schummelmotor, ist jetzt auch der Nachfolgemotor EA288 betroffen. Audi ist ein Tochterkonzern von VW und ebenfalls in den Abgasskandal verwickelt. Bisher sind 850.000 Fahrzeuge betroffen vom Audi Abgas Skandal. Unter anderem folgende Modelle – A3, A4, A5, Q5 mit der Abgasnorm 6. Aber auch Dieselfahrzeuge von BMW, Daimler und Co. sind in den Manipulationen verwickelt. Ob Ihr Fahrzeug auch zum Dieselgate gehört, können Sie in der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamt überprüfen. Dort werden sämtliche Rückrufe aufgelistet. Achten Sie darauf, dass als Grund für den Rückruf auch die Manipulation der Abgasreinigung aufgeführt wird, nur so haben Sie das Recht auf Austausch/Reparatur und Schadensersatz. Eine weitere Möglichkeit zur Überprüfung, ob Ihr Auto manipuliert wurde, finden Sie im Internet unter Dieselcheck. Viele Anwälte, die sich auch auf den Abgasskandal spezialisiert haben, bieten den Dieselcheck auf ihrer Webseite an.
Übrigens, es ist durchaus möglich, dass Ihr Fahrzeug betroffen ist, aber noch nicht in der Rückrufdatenbank auftaucht. Wenn Sie den Verdacht hegen, ihr Fahrzeug könnte ebenfalls manipuliert sein, dann müssen Sie einen Sachverständigen beauftragen, der dies feststellt. Das Gutachten ist teuer, kann sich aber lohnen. Denn Sie als Verbraucher müssen nur nachweisen, dass eine Manipulation vorliegt. Der Hersteller ist dann in der Situation, dass er nachweisen muss, dass das ausnahmsweise zulässig war.

Welche Rechte habe ich als geschädigter Autobesitzer?

Grundsätzlich haben Sie drei Optionen. Sie können das Auto zurückgeben und erhalten den Kaufpreis zurück – abzüglich einer Nutzungsentschädigung. Die zweite Option ist, dass Sie das Fahrzeug behalten und Schadensersatz einklagen können. Die dritte Option ist der Eintausch des Fahrzeugs gegen ein gleichwertiges Fahrzeug.
Sobald Sie vom Rückruf Ihres Fahrzeuges erfahren, sollten Sie umgehend Gewährleistungsrechte gegenüber dem Händler tätigen. Das heißt, dass Sie dem Händler eine Frist zur Nachrüstung geben. Die Klage dauert im Schnitt um die 278 Tage – die Dauer variiert je nach Region stark. In Hamburg müssen Kläger sogar im Schnitt 418 Tage warten. Die Kosten übernimmt Ihre Rechtschutzversicherung. Diese müssen Sie aber bereits vor dem Kauf des Autos abgeschlossen haben.

Hamburg: Lohnen sich Dieselfahrzeuge überhaupt noch?

Vor ein paar Jahren konnte man die Frage, ob sich Dieselfahrzeuge lohnen, eindeutig mit Ja beantworten. Schon allein die Subvention an der Tankstelle, machten den Diesel attraktiv. Mittlerweile hat sich das geändert. Umweltschutz hat eine immer größer werdende Bedeutung. Hamburg beispielsweise ist eine sehr umweltbewusste Stadt und hat als eine der ersten Städte in Deutschland 2018 Dieselverbots Zonen in stark befahrenen Straßen durchgesetzt, mit dem Ziel die Abgase zu reduzieren. Auch die Subventionen stehen auf dem Prüfstand. Es gibt Gerüchte, dass die Dieselprivilegien mit der neuen Ampel-Regierung wegfallen könnten.

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