In fünf Schritten den Gasanbieter in Hamburg wechseln und Geld sparen


Der Gasmarkt ist unabhängig, doch die Preise sinken nicht. Nur wenige Gasversorger haben für die nächste Zukunft Preissenkungen angekündigt. Derzeit gibt es rund 700 verschiedene Gasanbieter in Deutschland, wie der Hamburger Energie-Informationsdienst EID herausfand.

Der durchschnittliche Gaspreis liegt bei einem Jahresverbrauch von 14.000 Kilowattstunden bei rund 6,45 Cent. Im Vergleich zum Vorjahr sind das etwa zwei Prozent weniger. Bisher folgten die Gaspreise den Ölpreisen im Abstand von sechs Monaten. Seitdem sich 2010 die Preisbindung gelockert hat, könnte der Gasmarkt den Preis senken. Doch stattdessen erhöhen einige Anbieter sogar. Der Grund sind Unsicherheiten, wie die Produktionskürzungen in den Niederlanden, die Wartungen in Norwegen und der Konflikt in der Ukraine. Mittelfristig sehen Analysten aber einen Abwärtstrend. Ein Grund für die Verbraucher, sich die aktuellen Gaspreise anzusehen und den Versorger zu wechseln. Der wichtigste Energieversorger in Hamburg ist die Hamburg Netz GmbH. Daneben gibt es weitere Gaslieferanten, wie die E.ON Hanse AG, die Nuon Deutschland GmbH und die Vattenfall Europe Hamburg AG.

Gaswechsel in fünf Schritten

1. Aktuellen Vertrag überprüfen

Nicht alle Nutzer haben den gleichen Vertrag. Einige Gasversorger haben eine festgeschriebene Laufzeit, die den Kunden an den Vertrag binden. Bei der Grundversorgung können Verbraucher den aktuellen Gaslieferer in der Regel innerhalb von zwei Wochen kündigen. Das ist gesetzlich festgelegt. Bei einem Sondervertrag eines alternativen Anbieters greift diese Frist nicht. Die Kunden dürfen den Vertrag nur zum Ende der vorgegebenen Laufzeit kündigen. Details finden sich in den AGBs des Vertrags. Im Falle eines Umzugs gibt es ein außergewöhnliches Kündigungsrecht. Der Umzug wird als vertragsauflösende Bedingung angesehen. Die Kündigung muss der Kunde in diesem Fall selbst vornehmen.

2. Neuen Anbieter suchen

pixabay © stevepb (CCO Public Domain)Viele Gaskunden sind frustriert, weil sie von den sinkenden Energiepreisen wenig spüren. Während der Preis von Heizöl bei 100 Liter rund 156 Euro kostet und damit 30 Prozent günstiger ist, als im letzten Jahr, beträgt der Preisrückgang von Erdgas nur zwei Prozent. Eine Verbesserung ist nicht in Sicht. In den letzten Monaten haben etwa 23 Versorgungsunternehmen angekündigt, ihren Preis um rund fünf Prozent zu senken. Zu welchen Konditionen sie das günstige Gas anbieten, ist nicht bekannt. Die Preise für den Verbraucher bilden sich im Wettbewerb. Langfristige Verträge spielen dabei eine Rolle. Kunden aus Hamburg können derzeit aus über 100 Anbietern einen günstigen Gaslieferanten auswählen. Die Versorger unterscheiden sich nicht nur preislich, sie versuchen sich auch mit unterschiedlichen Leistungen wie Boni oder Gutscheinen von der Konkurrenz abzusetzen. Trotz geringer Preissenkung lassen sich so mit einem Wechsel mehrere Hundert Euro einsparen.
Bei Verivox, dem unabhängigen und TÜV-geprüften Vergleichsportal im Internet, können Verbraucher die aktuellen Gaspreise schnell vergleichen. Sie müssen ihre Postleitzahl, den jährlichen Kilowattstundenverbrauch sowie die Wohnungsgröße angeben. Die Angaben sind der Endabrechnung des Vorjahres zu entnehmen. Ist der genaue Verbrauch nicht bekannt, gibt es Richtwerte. Für eine Wohnung von 100 m² sollten Verbraucher mit einem durchschnittlichen Gasverbrauch von 14.000 kWh pro Jahr rechnen.
Anschließend erstellt das Portal eine Liste mit verschiedenen Angeboten. Diese enthalten Informationen zu der Vertragslaufzeit, zu den Boni und Gutscheinen sowie der Einsparung pro Jahr. Ist der geeignete Tarif gefunden, dauert die Antragstellung wenige Minuten.

3. Wichtige Angaben für den neuen Gasanbieter

Im Zuge des Gasanbieterwechsels müssen Verbraucher persönliche Daten und Angaben an den neuen Gasanbieter übermitteln. Notwendig für den Vertragsabschluss sind der gewünschte Liefertermin, die Zählernummer sowie der Name des bisherigen Versorgers und die aktuelle Kundennummer. Wer die Zählernummer nicht parat hat, kann bei der Hausverwaltung oder dem Vermieter nachfragen. Diese geben Auskunft über den Gaszähler.

4. Kündigung abwarten

Nachdem der neue Gasanbieter die Vertragsunterlagen erhalten hat, übernimmt er die Kündigung beim alten Gasversorger. Er mietet die Leitungen und Gaszähler vom örtlichen Gasnetzbetreiber und übernimmt fällige Reparaturen. Technische Arbeiten fallen beim Gaswechsel nicht an. Der Zählerstand wird beim Wechsel durch den neuen Anbieter oder vom alten Gaslieferanten abgelesen. Die Verbraucher müssen nichts tun. Die Kündigung dauert zwischen drei und sechs Wochen. Anschließend liefert der neue Gasanbieter.

5. Endabrechnung beim alten Gasversorger zahlen

Sobald der neue Gasversorger das Gas liefert, schickt der alte Anbieter eine Endabrechnung an die Verbraucher. Diese müssen sie anschließend bezahlen. Dann ist die Kündigung endgültig vollzogen. Durch den Gasanbieterwechsel können Verbraucher mehrere hundert Euro im Jahr an Kosten einsparen.

Probleme beim Gaswechsel?

Wer beim Gaswechsel Probleme mit dem alten Anbieter hat, kann sich Hilfe holen. Die Schlichtungsstelle Energie ist ein unabhängiger Verein, in dem wichtige Energieverbände und die Verbraucherzentrale des Bundesverbands vertreten sind. Sie vermittelt bei Konflikten zwischen Unternehmen und Verbrauchern und eröffnet außergerichtliche Lösungswege. Das Schlichtungsverfahren dauert in der Regel nicht länger als drei Monate. Die Arbeit der Schlichtungsstelle muss von den Verbrauchern nicht bezahlt werden. Das übernimmt das Energieversorgungsunternehmen. Auch die Verbraucherzentralen stehen bei Schwierigkeiten für die außergerichtliche Rechtsberatung zur Verfügung. Die Hamburger Verbraucherzentrale bietet gegen Entgelt eine telefonische- und persönliche Hilfestellung an. Eine weitere Anlaufstelle ist die Bundesnetzagentur. Hier können Kunden allgemeine Anfragen und Beschwerden einreichen.

 

 

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