Passagierrückgang beim Hamburger Flughafen

Hamburg, den 17.12.2018 um 10:26 Uhr

Flughafen Hamburg

Dieses Jahr wurde ein leichter Passagierrückgang beim Hamburger Flughafen verzeichnet. Vom Flughafen Helmut Schmidt sind in den ersten sechs Monaten 8,06 Millionen Passagiere gestartet oder gelandet – dies sei im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von über 2 Prozent. Wie Flughafenchef Michael Eggenschwiler zur aktuellen Situation steht und was für den Flughafen geplant ist, erfährt man hier.

Probleme mit Fluglinien

Michael Eggenschwiler rechnet bis Ende des Jahres mit nur noch mit 17,2 Millionen Fluggästen, also einem Minus von 2,1 Prozent. Der Passagierrückgang kann unter Anderem durch Probleme mit verschiedenen Fluglinien erklärt werden. So leidet der Airport in Fuhlsbüttel unter der Billigfluglinie Easyjet, welche die Hälfte ihrer Verbindungen gestrichen hat. Somit verliert der Hamburger Flughafen nicht nur Passagiere, sondern auch Flüge. Zudem wurden nach dem Ende für Air Berlin noch nicht alle Strecken von anderen Fluglinien übernommen. Eggenschwiler gibt sich jedoch optimistisch und hält nächstes Jahr ganze 18 Millionen Passagiere für möglich.

Steigende Verspätungen nach 23 Uhr

Auch Verspätungen leisteten ihren Beitrag. Denn in diesem Jahr stieg die Zahl der Verspätungen nach 23 Uhr um rund 20 Prozent an und erreichte damit einen neuen Rekord. Eggenschwiler sieht jedoch eine Trendumkehr, denn seit dem Spätsommer starten und landen deutlich weniger Flugzeuge – Mit einem Minus von rund zehn Prozent. Dies dürfte vor allem die Bewohner um den zentral gelegenen Flughafen freuen, welche Abends oft von den Fliegern wach gehalten werden. Rund 500 Starts und Landungen erleben diese bereits heute täglich. Außerdem seien seit dem Luftverkehrsgipfel im Herbst die Flugpläne teilweise umgestellt worden, sodass bei Verspätungen genügend Puffer bliebe, erklärte der Flughafenchef. Jedoch würde es Verspätungen immer geben.

BUND und Fluggesellschaften gegen Ausbaupläne

 

In den nächsten Jahren will der Airport eine neue Gepäckanlage, neue Passagiergates, sowie ein Gebäude auf dem Flugfeld bauen lassen. Die Kapazität des Flughafen soll sich zudem von 53 auf 56 Abstellpositionen vergrößern. Dagegen sind die Naturschützer vom BUND, welche von einem Experten errechnet haben, dass damit jedes Jahr rund zehn Millionen Fluggäste bedient werden sollen – und somit nicht nur mehr Lärm, sondern auch ein erhöhter CO2-Ausstoß bestehe. BUND-Hamburg-Chef Manfred Braasch hält deswegen einen sofortigen Ausbaustopp für notwendig. Der Flughafen geht stattdessen von nur acht Millionen Passagieren pro Jahr mehr aus. Ebenfalls unzufrieden sind die Fluggesellschaften – jedoch aus einem anderen Grund. Denn der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF) ist der Ansicht, dass 18 neue Gates zu viel seien und die Airlines zu hohe Gebühren fürchten müssen. Nach Schätzungen könnte man zukünftigen Fluggäste auch mit nur zehn zusätzlichen Gates bewältigen, so der BDF.

 

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