Entbindungsstation – Ein Ratgeber zur Geburt im Krankenhaus


Foto: schenzelarts / pixelio.deWerdende Mütter haben bezüglich der Geburt ihres Kindes verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl: Krankenhaus, Geburtshaus oder Hausgeburt. Wer sich für eine Geburt im Krankenhaus entscheidet, sollte sich vorab über das Angebot der Geburtshilfe, Nachsorge und viele weitere Themen ausführlich informieren. Dieser Ratgeber enthält wichtigste Informationen zur Entbindungsstation und hilft bei der Suche nach dem idealen Krankenhaus.

Das individuelle Leistungsspektrum

Das Leistungsspektrum für Geburten unterscheidet sich in Krankenhäusern teilweise markant. Während sich einige Stationen auf die Geburt und Nachsorge konzentrieren, präsentieren andere ein umfangreiches Repertoire vom Geburtsvorbereitungskurs bis hin zur Begleitung im Wochenbett. Von einem sterilen Kreißsaal distanzieren sich mittlerweile immer mehr Institutionen, weil die Nachfrage nach angenehmeren Alternativen weiter steigt. Die Entbindungsmethoden sind gleichermaßen vielfältig wie das Leistungsspektrum. Egal ob Gebärstuhl, Wassergeburt oder sonstige Lösungen – Frauen haben heute die Wahl. In Sachen Schmerzlinderung gehen die Anwendungen markant auseinander. Während viele Krankenhäuser auf klassische Medikamente vertrauen, konzentrieren sich andere auf schonende Naturheilkunde oder Akupunktur.

Generell sollten sich werdende Mütter rechtzeitig über das Angebot verschiedener Krankenhäuser der Region informieren, um in Ruhe entscheiden zu können, welche Klinik den persönlichen Ansprüchen gerecht wird. Viele Geburtskliniken wünschen eine frühzeitige Anmeldung zur Geburt einige Wochen vor Entbindungstermin. Eine frühzeitige Anmeldung ist auch ratsam, um sich mit dem Personal der Entbindungsstation und den Räumlichkeiten vertraut zu machen. Dank der Anmeldung ist eine optimale Versorgung sichergestellt.

Stammzellen – Eigenbedarf oder Spende?

Jede Geburt bietet die einmalige Gelegenheit, das Blut aus der Nabelschnur zu entnehmen. Es enthält wertvolle Stammzellen, die nach aktuellen Erkenntnissen der Stammzellenforschung erhebliches Therapiepotenzial mit sich bringen. Schon heute werden schwere Krankheiten wie Blutbildungsstörungen (z. B. Leukämie oder Thalassämie) und Immundefekte erfolgreich mit Stammzellen behandelt. Auch bei kindlichen Hirnschäden können Stammzellen aus der Nabelschnur helfen, die Einschränkungen abzumildern.

Foto: geralt / pixabayDie Hoffnungen für weitere Anwendungsfelder in Zukunft sind groß: Sie reichen von Parkinson über Alzheimer bis hin zum Herzinfarkt, Rheuma oder Multiple Sklerose. Zwar kann heute noch kein Arzt mit Sicherheit sagen, welche Möglichkeiten die vitalen Stammzellen aus dem Nabelschnurblut künftig bieten werden, doch angesichts der bestätigten Therapieerfolge ist es empfehlenswert, sich zumindest ausführlich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Weil die Entnahme nicht in jedem Krankenhaus möglich ist, muss im Vorfeld geklärt werden, ob die Wunsch-Entbindungsstation diesen Service leisten kann. Um herauszufinden, welche Kliniken für die Nabelschnurblut-Entnahme in Hamburg in Frage kommen, hat die private Stammzellbank Vita 34 beispielsweise auf ihrer Internetseite eine Klinik-Suche für die Region integriert. Durch die Eingabe der Postleitzahl lässt sich komfortabel eine Umkreissuche durchführen. Grundsätzlich bestehen vier verschiedene Verwendungsvarianten von Nabelschnurblut:

  1. Einlagerung zum Eigenbedarf: Bei privaten Stammzellbanken können Eltern das Nabelschnurblut inklusive der enthaltenen Stammzellen gegen Gebühr für den Eigenbedarf einlagern lassen. Leidet der Nachwuchs im Laufe seines Lebens unter einer Krankheit, könnten die Stammzellen Therapiechancen eröffnen.
  2. Spenden für Kranke: Das Nabelschnurblut kann öffentlichen Nabelschnurblutbanken kostenlos gespendet werden. Findet sich ein geeigneter Empfänger, erhält er die Spende. Das bereitgestellte Nabelschnurblut könnte somit Leben retten.
  3. Eigenbedarf und Spende: Zudem gibt es Angebote, welche die Einlagerung für den Eigenbedarf mit dem Spenden verbinden. Das Blut wird eingelagert und Eltern und Kind behalten im Gegensatz zur reinen Spende den Anspruch darauf. Gleichzeitig wird das Blut in einem Stammzellregister eingetragen, sodass Ärzte weltweit darauf Zugriff haben. Sollte sich ein passender Empfänger finden, der das Nabelschnurblut aufgrund einer Erkrankung dringend bräuchte, können Eltern entscheiden, ob das Blut gespendet wird oder nicht.
  4. Spenden für die Forschung: Eine Alternative stellt das Spenden für die Forschung dar. Hierbei wird das Nabelschnurblut der Stammzellforschung zur Verfügung gestellt, um die Entwicklung von neuen Therapien zu fördern.

Da die Spende stets kostenlos und die Entnahme völlig schmerz- sowie risikofrei für Mutter und Kind ist, sollte die Gelegenheit zur Entnahme nicht versäumt werden. Die enthaltenen Stammzellen sind für viele Menschen unverzichtbar, um von schweren Krankheiten geheilt zu werden.

Rooming-in

Foto: TryJimmy / pixabayViele Krankenhäuser bieten das sogenannte Rooming-in. Dabei erhalten Mütter und ihr Neugeborenes ein separates Zimmer. Darin kann die Mutter ihr Kind selbstständig versorgen. Mütter genießen ein Plus an Privatsphäre und Ruhe. Je nach Station gibt es aber verschiedene Angebote des Rooming-in. Beim Großteil der Entbindungsstationen sind Mutter und Kind 24 Stunden am Tag zusammen. Nur wenige Kliniken setzen voraus, dass Neugeborene nachts in einem Säuglingszimmer schlafen. Vorteilhaft am Rooming-in ist auch die Tatsache, dass Mütter den Umgang mit ihrem Baby schneller lernen und der Übergang in den Alltag leichter fällt. Außerdem schlafen Neugeborene meist besser, wenn sie bei der Mutter bleiben dürfen.
Entscheidungshilfen zu Krankenhaussuche
Abschließend finden Sie die wichtigsten Fragen, welche die Suche nach der optimalen Entbindungsstation einfacher machen sollen:

  • Wie nah liegt die Geburtsklinik am Wohnort?
  • Darf die werdende Mutter ihre beratende Hebamme mitbringen?
  • Welche unterschiedlichen Entbindungsmethoden werden angeboten?
  • Gibt es Angebote zur Stillberatung?
  • Lässt sich Nabelschnurblut entnehmen?
  • Wie hoch ist die Zahl der Kaiserschnitte pro Jahr?
  • Welche schmerzlindernden Lösungen sind gegeben?

Ist die Klinik als „babyfreundlich“ ausgezeichnet, ist dies ein Siegel, dem Sie vertrauen dürfen. „Die WHO/UNICEF-Initiative „Babyfreundlich“ setzt sich für die Umsetzung eines internationalen Betreuungsstandards (B.E.St.®-Kriterien) und die Verbreitung des Qualitätssiegels „Babyfreundlich“ in Deutschland ein“, so der Hinweis auf der offiziellen Internetpräsenz der Initiative „Babyfreundlich“, der weiterführende Informationen entnommen werden können.

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