HIV-Schnelltest: Ab wann ist er sinnvoll?


 
Auch HIV-Infizierte können heutzutage gesunde Kinder auf die Welt bringen – werdende Eltern sollten sich also unbedingt über ihren HIV-Status informieren, falls das noch nicht geschehen ist. LOB informiert, welche Formen des HIV-Tests heutzutage angeboten werden, wie eine Infektion ermittelt wird und wie im Ernstfall damit umzugehen ist.

Ab wann ist ein HIV-Schnelltest sinnvoll?

Grundsätzlich sollten sich alle sexuell aktiven Menschen regelmäßig testen lassen, vor allem, wenn sie nicht in einer festen Partnerschaft leben und auch ungeschützten Geschlechtsverkehr praktizieren. Hierzu gehört neben vaginaler und analer Penetration auch ungeschützter Oralsex, denn obwohl das Risiko hier weniger ausgeprägt ist, kann eine Übertragung stattfinden. Auch der Gebrauch von intravenösen Drogen, bei denen nicht jedes Mal frische, unbenutzte Spritzen verwendet werden, birgt ein hohes Infektionsrisiko.

Ein HIV-Schnelltest: Wie funktioniert das eigentlich?

Ist nun ein Risikokontakt entstanden, kann jedoch nicht sofort getestet werden, auch, wenn man die Infektion am liebsten gleich ausschließen möchte. Für gewöhnlich untersucht ein HIVSchnellTest das Blut des Patienten auf Antikörper gegen den HI-Virus. Diese sind jedoch frühestens zwölf Wochen nach einer Neuinfektion ausreichend im Blut vorhanden, dass sie bei einer Laboruntersuchung festgestellt werden und ein aussagekräftiges Ergebnis liefern können. Dies gilt auch für den HIV-Schnelltest: Sein Name bezieht sich lediglich darauf, dass das Ergebnis innerhalb von dreißig Minuten vorliegt und keine Probe zur zeitaufwändigen Untersuchung ins Labor geschickt werden muss.

Muss es wirklich ganz schnell gehen, so ist ein Antigen-Antikörper-Test die einzige Alternative. Da dieser Test zusätzlich zu den Antikörpern auch Bestandteile des HI-Virus im Blut ermitteln kann, ist er in der Lage, bereits sechs Wochen nach einem Risikokontakt festzustellen, ob eine Übertragung stattgefunden hat. Ein Test, der früher als sechs Wochen nach Kontakt ein zuverlässiges Ergebnis bringt, ist derzeit noch nicht auf dem Markt.

Kann ich mich auch zu Hause testen?

In manchen Ländern bereits legal, in Deutschland immer mehr diskutiert ist der HIV-Heimtest. Ausländische Anbieter wie HIVHeimtest verkaufen den Test auch nach Deutschland, wo ihn Patienten dann selbstständig durchführen können. Um ihren Status zu ermitteln, müssen Nutzer dann lediglich einen HIV Schnelltest kaufen, ein wenig Blut aus ihrer Fingerkuppe abzapfen, das Ganze mit Lösungen vermischen und abwarten, bis ein Ausschlag angezeigt wird. HIVHeimtest ist ein CE-zertifizierter Anbieter und vertreibt Tests von einer Empfindlichkeit von bis zu 100%, was bedeutet, dass bei fachgerechter Anwendung der Test mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 100% ein positives Ergebnis nicht übersieht. Insgesamt muss bei der Anwendung von Selbsttests jedoch gewarnt werden, dass nicht jeder Anbieter solch verlässliche Tests vertreibt und gegebenenfalls ein falsches Ergebnis erzeugt wird. Es ist deshalb immer zu empfehlen, sich zusätzlich von einer anerkannten Beratungsstelle untersuchen zu lassen.

HIV: So wird es behandelt

Ein positives Ergebnis ist ein Schock für alle Betroffenen. Immer noch wird die Krankheit mit starken gesundheitlichen und sonstigen Einschränkungen in Verbindung gebracht. Doch die Medizin ist heute so weit vorangeschritten, dass eine HIV-Infektion gut im Zaum gehalten werden und das Leiden der Betroffenen maßgeblich reduziert werden kann. Ausschlaggebend hierfür ist der Zeitpunkt der Feststellung der Infektion. Je früher eine Infektion nämlich entdeckt wird, desto mehr Spielraum hat die Medizin noch: Dann kann noch verhindert werden, dass das Virus den Körper zu stark angreift und die Entwicklung der Immunkrankheit AIDS begünstigt. Letzteres muss um jeden Preis verhindert werden, denn AIDS führt auch heute noch beim Großteil der Patienten zum Tod. Auch deshalb ist es wichtig, sich in regelmäßigen Abständen testen zu lassen, um eine Neuinfektion im Keim angreifen zu können.

Schlägt nun der HIV-Schnellttest positiv aus und wird dieses Ergebnis auch von einer erneuten Laboruntersuchung bestätigt, arbeitet der Arzt für den Patienten einen Behandlungsplan aus, der individuell auf den Zustand seines Immunsystems abgestimmt ist. Neben der medizinischen Behandlung ist hier auch die moralische Unterstützung wichtig: Freunde und Familie können dem Betroffenen dabei helfen, sich in seiner neuen Lebenswelt zurechtzufinden und mit den Konsequenzen der Krankheit umzugehen. Zusammenfassend gilt: HIV-Infektionen können heute ebenso gut vermieden wie behandelt werden. Ein Test schafft notwendige Klarheit.

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