Domainhandel – Das passiert zukünftig auf den alten Unister Domains


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Es gab im ersten Jahrzehnt des Jahrtausends wohl kaum ein anderes deutsches Unternehmen, welches im E-Business so erfolgreich war, wie Unister. Nach einigen unglücklichen Entscheidungen stand im Juli 2016 allerdings das Insolvenzverfahren an, was in der Branche einige Fragen aufwarf. Vor allem die zahlreichen alten Domains, die nach wie vor durch das Internet geistern, könnten nun allerdings zu neuem Leben erwachen.

Erste Übernahme im Februar

Einige Experten erkannten schnell das große Potential, das sich derzeit noch hinter den verschiedenen Webseiten verbirgt. Ein gutes Beispiel dafür ist die Plattform Kredit.de, welche im Jahr 2008 noch um einen Preis von rund 900.000 Euro gehandelt wurde. Nun ist es der Hamelner Dachgesellschaft Simon Holding gelungen, im Februar 2017 dieses Projekt aus dem alten Unister Portfolio zu übernehmen. Die Plattform selbst wird schon bald ein neues Design bekommen, doch am eigentlichen Inhalt soll sich nur wenig ändern. Auch der neue Betreiber bietet seinen Kunden darauf maßgeschneiderte Kreditangebote, die in der Zeit eines derart florierenden Marktes gefragt sind wie eh und je. Auch die Seite Downloaden.de hat nach der Umwandlung in Netz.de ein neues Design erhalten. Ziel ist das Einrichten eines umfangreichen Tech-News-Portals, welches die Besucher der Seite durch Content mit informativem Mehrwert überzeugen soll.

Kluge Investoren sind gefordert

Der Aufstieg der Simon Holding seit der Gründung im Jahr 2013 ist durchaus beachtlich. Durch die Übernahme ist es gelungen, im Finanzsektor ein neues digitales Standbein aufzubauen. Um im sich schnell wandelnden Geschäft stets auf der Höhe zu bleiben, war es das Ziel der Verantwortlichen, auch im Zuge neuer Geschäftsmodelle weiter voranzugehen. Dies zählt neben der Erschließung neuer Projekte auf dem internationalen Markt damit zu den ganz wesentlichen Zielen des Unternehmens. Und auch das eigene Portfolio kann sich durchaus sehen lassen und zeugt von einer breiten Aufstellung. Seiten wie Gartenmoebel.de oder Smartwatch.de entwickelten sich längst zu wichtigen Erfolgskonzepten, die auch eine gewisse Breite des Portfolios beweisen.

Der Untergang eines Riesen

Wie der Weg für Unister selbst weiter geht, scheint aufgrund der zähen Insolvenzverhandlungen noch weiter ungewiss. Nur wenige Experten rechneten mit einem derartigen Absturz, nachdem es über ein Jahrzehnt lang gelungen war, selbst eine wichtige Rolle im Web zu spielen. Es war darüber hinaus aber wohl auch aufgrund der Breite des Angebots nicht mehr möglich, sich ausreichend um die einzelnen Projekte zu kümmern. Hinzu kamen diverse Kreditverfahren, die das Vertrauen wichtiger Partner in Mitleidenschaft zogen. Vor allem in der Reisebranche erlangte der Konzern einen eher zweifelhaften Ruf und musste lange mit negativen Gerüchten um das eigene Geschäftsmodell kämpfen. Trotz der ersten erfolgreichen Jahre ist Unister damit auch ein Beispiel, wie der langfristige Erfolg eben nicht funktioniert. Doch mehr als zehn Millionen Seitennutzer im Jahr 2010 machen deutlich, wie wichtig die Firma für die gesamte Branche war.

Große Potentiale im Web

Nun hinterlässt die Pleite des Konzerns eine Lücke, welche einen großen Einfluss auf die Entwicklung von so mancher Branche haben wird. Neue Firmen müssen nun dazu in der Lage sein, die Gunst der Stunde zu nutzen. Die Simon Holding ist damit ein gutes Beispiel dafür, wie wichtig eine flexible Strategie sein kann. Noch immer gibt es rund ein Dutzend der zum Teil sehr hoch gehandelten Seiten, die zukünftig in neue Hände fallen könnten. Zu den ehemaligen Zugpferden von Unister zählen unter anderem Domains wie ab-in-den-urlaub.de, fluege.de oder börsennews.de. Sollten junge Unternehmen die passenden Lücken entdecken und sogleich über das notwendige Kapital verfügen, so könnte bereits eine dieser Seiten zum Startschuss einer großen Karriere werden. Bis aber endgültig feststeht, welche Folgen die Pleite von Unister für die gesamte Branche hat, vergehen wohl mehrere Jahre.

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