Es wird eng: Mehr Autos, weniger Parkplätze


Parkplätze Hamburg

Straßensanierung, Busbeschleunigung und Sondernutzungsansprüche – sie sind gut gemeint, führen aber zu einem Unterangebot an Parkplätzen.

Der Bestand an Pkws wächst in Hamburg von Jahr zu Jahr. 2008 fuhren rund 713.000 Personenkraftwagen durch die Hansestadt, nun sind es rund 757.000. Auf diese Entwicklung müsste die Stadt reagieren, indem sie mehr Parkplätze zur Verfügung stellt. In Realität geschieht genau das Gegenteil: Die Anzahl der Stellplätze nimmt ab, so eine Auswertung des Senats, die sich auf Daten der CDU beruft.

Besserer Verkehr zulasten des Parkplatzangebots

Parkplätze HamburgAllein 2015 sollen 317 Parkplätze gestrichen worden sein. Dies ist die Differenz aus 508 Parkplatzstreichungen und 191 neu entstandenen Stellplätzen. Der Grund: Verschiedene Bauarbeiten zur Busbeschleunigung, für die 171 Parkplätze geopfert wurden. Weiterhin wurden Straßen saniert (minus 25 Parkplätze) sowie Ladesäulen für Elektrofahrzeuge aufgestellt (minus 85 Parkplätze).

Durch diverse Arbeiten und Verbesserungen sollen in Hamburg im Zeitraum 2011 bis 2014 insgesamt 959 Parkplätze weggefallen sein. Jedes Jahr kommen etwa 6.000 Fahrzeuge hinzu, die den Verkehr belasten und Parkplätze benötigen.

 

Stellplatzpflicht für neue Wohnungen

Die Grünen-Fraktion stellte 2012 einen Antrag zur Abschaffung der Stellplatzverordnung für den Wohnungsbau. Argumentiert wurde unter anderem mit den Kosten für einen Tiefgaragenplatz, der im niedrigen fünfstelligen Bereich angesiedelt ist. Pro Wohnung mussten 0,8 Tiefgaragen- oder Parkplätze geschaffen werden. Das Resultat war, dass viele Plätze ungenutzt blieben. In Hamburg gibt es nämlich nur 416 Pkw je 1.000 Einwohner. Selbst wenn man die Summe der Pkws auf die Anzahl der Haushalte berechnet, gibt es nur 755 Pkw je 1.000 Haushalte. Folglich besitzt nicht jede Familie beziehungsweise jeder Haushalt ein Automobil.

Die CDU fordert nun, die abgeschaffte Stellplatzpflicht wieder einzuführen. Diese Entscheidung unterstützt der ADAC. Laut Carsten Willms vom ADAC Hansa liegt die Entscheidung, einen Parkplatz zu bauen, derzeit bei Bauherrn. Diese entscheiden sich aus Kostengründen meist dagegen. Der Markt regelt den Parkplatzbedarf folglich nicht selbst und benötigt Unterstützung.

Junge Menschen verzichten häufiger aufs Auto

Auch wenn der Fahrzeugbestand generell wächst, ist bei jungen Menschen ein genereller Verzicht auf den Pkw zu verbuchen. Viele von ihnen haben erkannt, dass sich das Fahrzeug nicht als Statussymbol eignet, weil die damit verbundenen Kosten zu groß sind. Dieser Trend ist nicht nur in der Hansestadt zu beobachten, sondern vielen weiteren Großstädten Deutschlands. Die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, dem Fahrrad sowie Mitfahrgelegenheiten ist meist günstiger. Folglich verkaufen viele junge Menschen ihren Pkw, sei es privat oder über spezialisierte Autoankäufer wie jetztautoverkaufen.hamburg. Der Anbieter übernimmt Pkws in Hamburg nach einem Gutachten – unabhängig von ihrem Zustand.

Der Verzicht auf ein Fahrzeug dient nicht nur zum Wohle der Umwelt, er ist mathematisch belegt. Die Wirtschafts-Woche hat ermittelt, ab wann sich ein eigenes Auto lohnt. Das Ergebnis: Ab einer zurückgelegten Distanz von 11.250 Kilometern pro Jahr. Interessanterweise legt jeder zweite Autofahrer weniger als 10.000 Kilometer jährlich zurück. Sie kämen mit einem Mietwagen oder dem Dienst Carsharing günstiger weg.

Carsharing und Co. könnten die Not für Parkplätze auflockern

Dienstleistungen wie Carsharing erleben in Deutschland und anderen Ländern der Welt einen großen Aufschwung. Das Carsharing ist insbesondere unter jungen Menschen beliebt. Bis zu fünf Personen teilen sich ein Fahrzeug, kommen damit günstig von A nach B, schonen die Umwelt und entlasten den Verkehr. Anfang 2015 gab es über eine Million Teilnehmer bei 150 deutschen Carsharinganbietern.

Im nationalen Städtevergleich 2015 liegt Hamburg auf dem zwölften Platz. In der Hansestadt stehen 1.468 Fahrzeuge zur Verfügung. Dies entspricht 0,86 Fahrzeugen je 1.000 Einwohner. Zum Vergleich: Beim Anführer der Rangliste Karlsruhe stehen 2,15 Fahrzeuge zur Verfügung (Quelle: Bundesverband CarSharing).

Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert